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Das Grabmal als Okkulte Stätte – weshalb?

Inhaltsverzeichnis

Das Grab – vom Totenkult zum „Kult-Toten“

Die Geschichte des Totenkultes reicht in prähistorische Zeiten zurück, wie Funde alter Menhire oder Megalithgräber an vielen Orten weltweit belegen. Man kann sagen, mit der Geschichte des Menschen hat sich auch die Kultur um den Tod weiterentwickelt. In der Antike galt der Tod als ein Übergang in eine andere Welt. Ob in der hellenistischen, römischen oder ägyptischen Kultur, stets verließen Menschen mit dem Tode die Welt der Lebenden und brachen auf in ein Reich der Toten. Der Tod war ein Bestandteil des Lebenskreislaufs und wurde kulturell akzeptiert. Grabbeigaben wie Münzen in der griechischen Antike für den Fährmann über den Styx oder Essen wie bei den alten Ägyptern für ein Leben in Wohlstand im Totenreich waren ein Beleg für die Akzeptanz des Todes. Man lebte mit dem Tod und integrierte ihn in seine jeweilige Kultur.

Mit dem Mittelalter hält die Kunst Einzug in die Bestattungskultur – zumindest bei bedeutenden Persönlichkeiten aus Adel und Klerus. Allerdings beginnt erst mit der frühen Neuzeit der „Memento mori“ Aspekt. Das bedeutet, Gräber werden mit typisch christlichen Todessymbolen verziert, welche auf die Endlichkeit des Lebens hindeuten. Mit derartig gestalteten Gräbern wird dem Besucher immer wieder bewusst, dass das Leben nicht unendlich dauert und dass mit dem Tod das irdische Leben ein Ende findet und der Körper verfällt.

Diese kleine Reflexion einer absichtlich kurz gefassten Historie des Toten- und Begräbniskults dient als Überleitung hin zu einem anderen Aspekt, der sich aus Grabstätten ergibt: Die Faszination des Totenreichs. Zwar haben die Kulturen der Antike sich viel intensiver mit einer Welt der Toten auseinandergesetzt. Im christlichen Abendland allerdings gibt es eine Trennung nach dem Tode in Gut und Böse. Was erwartet uns nach dem Ableben? Entweder das himmlische Paradies, in dem die Guten für ihre Rechtschaffenheit durch die Nähe zu Gott belohnt werden, oder die Hölle, in welcher die Bösen mit allen existierenden Qualen überzogen werden. Mit dieser Jenseitserwartung begann auch eine seltsame Anziehung, Grenzen zwischen Gut und Böse auszutesten. Gerade im Okkultismus sind Menschen gerne Grenzgänger. Sich mit den Verstorbenen einzulassen, wird in der Katholischen Kirche als großes Übel angesehen und Menschen, die das tun, der Kumpanei mit dem Satan bezeichnet.

Doch wie so oft im Leben ist alles, was tabuisiert wird, besonders reizvoll. Um die Verstorbenen ranken sich die abenteuerlichsten Geschichten über Ruhelosigkeit. Wiedergänger kommen nachts aus ihren Gräbern und suchen die Lebenden heim, Vampire saugen ihnen das Blut aus und Gespenster verbreiten einfach nur Angst und Schrecken. Sie alle haben etwas gemeinsam: sie tummeln sich dort, wo Tote für gewöhnlich zuletzt hingebracht werden: auf den Gräbern der Friedhöfe. Wer nun Grenzerfahrungen austesten möchte, fühlt sich von Gräbern und Friedhöfen angezogen.

Aus diesem Grunde sind besonders Gräber Anziehungs- und Treffpunkte für Menschen, die sich dem Okkulten hingeben. Wer Schwarze Messen praktiziert, sucht Grabstätten sowieso bevorzugt auf. Doch nicht alle Grabfans sind Anhänger von Satanskult und Schwarzen Messen. Manchmal hat ein Grab – in Anlehnung an die gleichnamige Epoche – einfach etwas Romantisches durch die Verbindung von Ruhe und Abgeschiedenheit mit gleichzeitiger Anbindung an das Vergängliche. Deshalb sind Gräber gern besuchte Orte von Goths, Anhängern des Gothic Kults.

Dass mittlerweile nicht nur Anhänger von Okkultismus und besonderer Subkulturen Gräber faszinierend finden, sondern auch immer mehr Durchschnittsbürger, ist tatsächlich der Filmindustrie zu verdanken. Durch die Verfilmungen erfolgreicher Vampir-Romanzen sind Gräber für die breite Masse mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Da die filmischen Protagonisten nicht nur untot sind, sondern zugleich gut aussehend, fühlt sich insbesondere das weibliche Geschlecht an echten Grabstätten den Leinwandhelden besonders nah.

Inzwischen hat sich der Bezug zu Grabstätten allgemein etwas gewandelt. Es sind nicht mehr nur Sonderlinge und verliebte Filmfans zu Besuch auf Friedhöfen. Der Friedhof wird als Begegnungsstätte für die Freizeit gesehen. Man flaniert gerne zwischen Gräbern, genießt die Ruhe und Beschaulichkeit, trifft Menschen. Der Friedhof als Ort der Begegnung. Allerdings wartet hier niemand mehr auf eine Begegnung mit Kult-Toten, sondern sucht die vollkommen profane Abwechslung vom Alltag – mit anderen, völlig lebendigen Menschen.

 

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