Mit Kreativität und etwas Zeit können Sie das Andenken eines Verstorbenen pflegen. Dabei stehen Ihnen viele Möglichkeiten offen, das Grab nach eigenen Vorstellungen zu verschönern – von Sand über Wasserstellen bis hin zur Bepflanzung. Lassen Sie sich von unseren Ideen inspirieren.
Pflanzen in der Grabgestaltung
Die Wahl der Grabbepflanzung spielt bei der Grabgestaltung eine entscheidende Rolle. Bei der Auswahl der Grabpflanzen ist es wichtig, auf die Farbzusammensetzung zu achten. Sie sollten sich immer fragen: In welcher Farbe blüht diese Pflanze? Denn wenn rote neben pinken Blüten stehen, wirkt das Gesamtbild nicht harmonisch.
Pflanzen in spannenden Mustern anordnen
Flächig verstreute Pflanzen wirken oft unordentlich. Daher sollten Sie zum Beispiel Wildblumen am besten in einen vom Rest abgegrenzten Bereich setzen. Ein Grabstein kommt besonders gut zur Geltung, wenn die Pflanzen in Mustern angeordnet werden. So entsteht eine Beziehung zwischen den Gewächsen. Die Pflanzen können sich beispielsweise wie ein kleiner Fluss schlängeln. Auch können sie in Form einer Sonne, eines Rings oder eines Fisches angeordnet sein. Zusammen mit dem Stein bilden sie so ein Gesamtkunstwerk.
Immergrüne, pflegeleichte Bodendecker nutzen
Da Hinterbliebene in der Regel keine Zeit haben, jeden Tag ein Grab zu besuchen, sind vor allem im Sommer robuste, hitzetolerante Pflanzen wichtig. Wählen Sie Gewächse, die in heißen Monaten einige Tage ohne Wasser auskommen. Auch sollten diese langsam wachsen, damit sie nicht ständig zurückgeschnitten werden müssen. Besonders pflegeleicht sind immergrüne Bodendecker. Sie schmücken die Grabanlage das ganze Jahr über und machen kaum Arbeit. Je nach Art wachsen Bodendecker in voller Sonne oder auch im Schatten. Wir zeigen Ihnen hier einige Beispiele. Ein Gärtner kann Sie zu der Thematik natürlich noch ausführlicher beraten.
Gemeiner Efeu (Hedera Helix)
Efeu ist als Rankpflanze und Bodendecker sehr beliebt, denn er ist widerstandsfähig und wächst in Sonne und Schatten. Efeu ist immergrün und winterhart. Nur ein bis zwei Mal im Jahre sollten die Ausläufer gestutzt werden.
Gelbbunte Gänsekresse (Arabis ferdinandi-coburgii „Old Gold“)
Die bodendeckende Staude mit gelbgrünen Blättern wächst in voller Sonne aber auch im Halbschatten und Schatten. Die Gänsekresse ist winterhart, sehr pflegeleicht und blüht weiß. Sie ist eine schöne Pflanze, die am besten auf mineralischen Böden gedeiht.
Laugenblume (Cotula)
Die immergrüne Laugenblume ist ein feingliedriger Bodendecker, der mattenförmig wächst. Die Pflanze gedeiht bevorzugt im Halbschatten ohne Mittagssonne. Von Juli bis August blüht sie dottergelb und duftet süß nach Honig.
Fetthenne (Sedum)
Verschiedenste Sedum-Arten werden gerne zur Grabbepflanzung eingesetzt. Die robusten Pflanzen gibt es in mehreren Farben, die von rötlich über gelblich bis grün reichen. Bunte Pflanzen sollten Sie immer dezent einsetzen und dicht bepflanzen. Als winterharte Art ist das immergrüne Fettblatt Sedum hybridum geeignet, das von Juni bis August leuchtend gelbe Blüten trägt.
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus „Mount Vernon“)
Kirschlorbeer ist ein schöner, robuster Bodendecker, der in unterschiedlichsten Böden gut gedeiht. Die Pflanze ist immergrün und wächst bevorzugt im Halbschatten bis Schatten.
Saisonale Pflanzen, Sträucher und Sukkulenten
Für Abwechslung in der Gestaltung sorgen saisonale Pflanzen wie Alpenveilchen oder Stiefmütterchen, die relativ unkompliziert sind. Wer robustere Gewächse bevorzugt, kann auf kleine Bäume oder Sträucher zurückgreifen. Fächer-Ahorn, Buchsbaum oder japanische Azaleen sind da nur einige Beispiele. Mit winterharten Sukkulenten können Sie ein mediterranes Flair kreieren. Sukkulenten kommen besonders gut in Pflanzschalen zur Geltung. Lesetipp: “Der große Pflanzkalender” von Kurz Natursteine inkl. kostemlosen PDF als Download!
Tipp: Achten Sie immer auf die Wuchshöhe! In vielen Friedhofssatzungen werden Höhen angeben, welche von den Pflanzen nicht überschritten werden dürfen.
Gestaltungsmöglichkeiten mit Zierkies, Splitt oder Steinen
Natursteinsplitt, Marmorkies, Edelkies – die Füllmaterialien ermöglichen in Kombination mit Pflanzen eine moderne, pflegeleichte und individuelle Grabgestaltung. Wer Zierkies oder Edelsplitt als Grabbedeckung einsetzen möchte, sollte das Grab in Kies- bzw. Splittflächen und Erdbereiche aufteilen. Die Erd-Zonen können dann nach Belieben bepflanzt und immer wieder verändert werden. Das Lockergestein bildet eine hübsche, ordentliche Abgrenzung und trägt zu einer einfachen Grabpflege bei.
Auch für große Grabstellen bieten Lockergesteine und Bodenplatten viele Gestaltungsmöglichkeiten. Hier sind abgetrennte Bereiche aus Kies oder Splitt und Erde möglich. Mithilfe von Bodenplatten können Sie kurze Wege auf dem Grab anlegen, um so die gesamte Fläche bequem gießen und bepflanzen zu können.
Urnengräber mit Kies oder Splitt gestalten
Bei einem Urnengrab können Sie ebenfalls mit Dekosteinen wie Kies oder Splitt arbeiten. Das Material kann das gesamte Grab bedecken. Auf den Steinchen wird dann eine hübsche Pflanzschale mit Blumen drapiert. Eine andere Möglichkeit ist, das halbe Urnengrab mit dem Lockergestein zu bestreuen. Die andere Hälfte wird dann nach eigenen Vorstellungen bepflanzt. Auch kann ein Rand aus Kies oder Naturstein die Grabstelle einrahmen.
Erlaubt die Friedhofssatzung Lockergestein?
Grabgestaltungen mit Lockergestein sind beliebt. Die Gründe dafür sind der geringe Pflegeaufwand und die modernen Gestaltungsmöglichkeiten. Doch einige Friedhöfe verbieten das Belegen der Grabstätte mit Kies, Splitt oder ähnlichen Stoffen. In anderen Friedhofssatzungen ist genau festgelegt, wie viel Fläche eines Grabes mit den Steinchen bedeckt sein darf. Daher sollten Sie immer einen Blick in die jeweilige Satzung werfen.
Steine als dekorative Objekte fürs Grab
Steine in verschiedenen Größen ermöglichen eine naturnahe und moderne Gestaltung. Findlinge, für die Region typische Steine oder Steine in unterschiedlichen Farben – alles ist möglich. Sie können Muster legen oder einzelne, große Steine als Blickfang einsetzen. Zusammen mit einer Bepflanzung ergibt sich ein eindrucksvolles Gesamtbild. Achten Sie immer darauf, dass die Steine mit dem Grabstein harmonieren.
Rindenmulch als pflegeleichte Oberfläche
Rindenmulch ist eine Alternative zu Kies oder Splitt. Das natürliche Material sieht man auf Friedhöfen eher selten. Dabei wirkt es warm und kann in Kombination mit Bereichen aus Lockergestein und Pflanzen eingesetzt werden. Seien Sie beim Abgrenzen der einzelnen Bereiche ruhig kreativ! Es müssen nicht immer gerade gezogene Ränder geschaffen werden. Auch Wellenformen, Dreiecke und vieles mehr sind möglich. Natürlich sollten Sie dabei immer im Hinterkopf haben, was dem Verstorbenen gefallen hätte.
Seien Sie kreativ
Die individuelle Gestaltung mit Sand
Sand sieht man auf Gräbern selten. Doch stellen Sie sich eine Person vor, die am Meer aufgewachsen ist oder dort gelebt hat. Eine schöne Grabgestaltung mit Sand wäre in einem solchen Fall mehr als passend. Sand können Sie wie Kies oder Splitt verwenden und kleine Bereiche mit ihm bedecken. Eine geschwungene Linie, eine sandige Ecke, ein sandiger Weg ¬– lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf.
Echte Muscheln und kleine gesammelte Steine können den Sand verschönern. Dazu passen Bodendecker, die als Mini-Dünen gepflanzt werden. Und dahinter folgt das fruchtbare Land in Form von blühenden Blumen. Dekoration wie Windlichter im Leuchtturm-Look oder kleine Strandkörbe sind idealer Grabschmuck und machen den Gesamteindruck perfekt.
Pflanzgefäße und Vasen nutzen
Mithilfe von Pflanzgefäßen und Vasen können Sie individuelle Akzente setzen. Pflanzschalen bestückt mit Sukkulenten, Wildblumen oder anderen Blumen sind Hingucker und brechen flache Oberflächen aus Kies oder Bodendeckern auf. Blumensträuße finden in edlen Vasen einen Platz. Die Sträuße sind allerdings nach wenigen Tagen ausgeblüht und müssen kompostiert werden.
Klassische und moderne Grablichter
Auf Deutschlands Friedhöfen brannten vor einigen Jahren nur Lichter auf Ruhestätten, wenn Angehörige oder andere Personen Kerzen für Verstorbene anzündeten. Heutzutage gibt es viele Lichter, die bei Einbruch der Dunkelheit automatisch zu leuchten anfangen. Solarlichter sind moderne Alternativen zu Kerzen. Es gibt sie sogar in Form klassischer Grablichter. Auch LED-Windlichter oder LED-Laternen mit Solarfunktion sind stilvolle Leuchten für Gräber. Allerdings sollten Sie es mit der Beleuchtung nicht übertreiben. Hier gilt: Weniger ist oft mehr.
Steinplatten als Unterlage: Ob Kerzen oder Solarleuchten, alle Lichter kommen besonders gut zur Geltung, wenn sie in die Gestaltung des Grabes integriert werden. Kleine Steinplatten bieten eine ideale Oberfläche für Windlichter. Solarleuchten sind häufig mit Erdspießen ausgestattet, so dass Sie diese ganz bequem an der gewünschten Stelle aufstellen können.
Werfen Sie einen Blick in die Satzung!
Auch hier lohnt es sich, einen Blick in die Friedhofssatzung zu werfen, welche die Verwendung von Grablichtern regelt. Bei anonymen Reihengräbern oder Urnenwänden dürfen diese zum Beispiel häufig nur auf dafür vorgesehene Stellen gestellt werden.
Figuren und persönliche Gegenstände integrieren
Statuen sind beliebte Objekte in der Grabgestaltung. Engel, Tierfiguren aber auch abstrakte Skulpturen werden gerne eingesetzt. Ebenso können Sie Figuren nutzen, die mit dem Leben des Verstorbenen zu tun haben. Für einen Geigenspieler eine Geige, für einen Krimi-Fan ein Buch, für einen Katzenbesitzer eine Katze, für einen Musiklehrer eine Note – überlegen Sie, welches Objekt passend wäre. Die Figuren können aus Materialien wie Stein, Edelstahl, Metall oder Holz gefertigt werden.
Auch können Sie persönliche Gegenstände des Verstorbenen in die Gestaltung integrieren. Vor allem Kindergräber werden häufig liebevoll mit Kuscheltieren oder Lieblingsspielzeugen dekoriert.
Eindrucksvolle Gräber mit Vogeltränken
Eine sehr individuelle Idee ist die Gestaltung eines Grabes mit Vogeltränke. Diese kann als kleine Schale in das Grab integriert werden. Die Wasserbecken gibt es in allerlei Varianten, beispielsweise in Form eines Herzens, einer Welle oder mit Vogel-Steinfiguren. Meist werden sie aus massivem Steinguss oder frostsicherer Keramik gefertigt.
Auch Grabsteine können als Vogeltränke fungieren. Die Liegesteine sind dann wie eine Schale gestaltet, an deren Rand die Inschrift eingraviert wird. Der Stein kann von immergrünen Bodendeckern oder anderen Pflanzen umgeben sein. So entsteht ein harmonisches, hübsches Gesamtbild.
Urnengräber als Teich
Ebenso kann bei Urnengräbern Wasser in die Aufmachung integriert werden. Möglich ist zum Beispiel ein Stein, der als Mini-Teich designt wurde. Kleine Wasserpflanzen können in diesem wachsen. Passende Pflanzen oder Blumen rahmen den Teich und somit das Urnengrab ein.
Gräber nach Jahreszeiten bzw. Anlässen gestalten
Wie wäre es, wenn Sie die Dekoration eines Grabes auf die jeweilige Jahreszeit oder bestimmte Feste wie Ostern oder Weihnachten abstimmen? Wir haben einige Ideen für Sie zusammengefasst.
Frühling:
Narzissen, Tulpen, Krokusse, Stiefmütterchen – im Frühling zeigen viele Blumen ihre ganze Pracht und sind tolle Farbtupfer. Zu Ostern können Sie Gräber mit Oster-Gestecken und -Figuren schmücken. Küken, Hasen, Eier – verfallen Sie bei dieser großen Auswahl nicht in einen Dekorations-Rausch und achten Sie darauf, dass die Deko nicht zu überladen wirkt.
Sommer:
Sommerblumen verleihen Gräbern Farbe. Wählen Sie am besten Pflanzen aus, die Trockenheit vertragen können. Gute Beispiele sind Begonien, Fleißige Lieschen oder Margeriten.
Herbst:
Zum Herbst passen Zierkürbisse und Arrangements mit Äpfeln. Da es in dieser Zeit immer früher dunkel wird, spenden Laternen angenehmes Licht.
Winter:
Im Winter sehen nur wenige immergrüne Pflanzen schön aus. Aus Tannengrün und anderen Nadelbaum-Zweigen können Sie eine Winterabdeckung kreieren. Zur Weihnachtszeit dienen weihnachtliche Laternen und Kerzen als Schmuck. Auch Engel und andere Weihnachtsfiguren können aufgestellt werden. Geschmückte Weihnachtsbäume im Mini-Format, die auch aus Kunststoff bestehen können, oder Adventskränze sind ebenfalls abwechslungsreiche Hingucker.
Keine Lust auf Gärtnern? Wer wenig Zeit hat oder keinen grünen Daumen hat, überlässt die Grabpflege häufig professionellen Gärtnern. Auch in diesem Bereich kennen wir uns aus. Alles über die Jahres- oder Dauergrabpflege erfahren Sie hier.