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chinesische bestattungen

Chinesische Bestattungen

Das wichtigste auf einen Blick

Inhaltsverzeichnis

Asien birgt eine Vielzahl unterschiedlicher Kulturen, Traditionen und Religionen. So unterscheidet sich selbstverständlich auch die Art und Weise der von der Deutschen. Als weltweit populationsreichstes Land ist es darum interessant, mal ein Auge auf die chinesische Art und Weise auf die chinesische Bestattung zu werfen.

Trotz der vorwiegend atheistischen Grundausrichtung Chinas, ist es dennoch ein Land mit vielen unterschiedlich anerkannten Religionen. So haben sich im 21. Jahrhundert vor allem der Buddhismus, der Taoismus, der Islam und das Christentum durchgesetzt. So unterschiedlich die Religionen sind, so gibt es auch vielfältige Rituale in Bezug auf die Beerdigungszeremonie. Auch haben spirituelle Elemente, sowie die chinesische Volksreligion Einfluss auf die Art und Weise der Bestattung in der chinesischen Kultur.

Ganz gleich, ob die chinesische Bestattung die Hinterbliebenen in Unkosten stürzt, die Wahrung der Tradition und die Sicherung vor Unglück künftiger Generationen durch eine angemessene Beerdigung ist maßgeblich.

Umfang einer Bestattung in chinesischer Tradition

Eine ordnungsgemäße und traditionelle Bestattung in China ist sehr wichtig. Da die Sorge besteht, dass Nachkommen andernfalls verflucht oder von Geistern verfolgt werden können. Abhängig sind die einzelnen Rituale dabei vom Alter der Verstorbenen, ihrem sozialen Status, der ausgeübten Religion und der Todesursache. So kann die chinesische Bestattung eines Kindes beispielsweise sehr unterschiedlich zu der einer erwachsenen Person sein.

Chinesische Bestattung: Dauer

Oftmals dauert die chinesische Bestattung bis zu sieben Tage an. Die anschließende Trauerzeit beträgt dann nochmals bis zu 100 weitere Tage. Diese Zeit soll dafür genutzt werden, Selbstreflexion zu üben und die eigenen Emotionen zu beruhigen. Während der Zeit der Beerdigung wird vorwiegend weiße Kleidung getragen, wobei beim Tod einer Person über 80 Jahren auch oft pink getragen wird. Verstirbt eine Person nämlich nach dem 80 Lebensjahr, so wird der Tod und die Langlebigkeit der Person zelebriert, anstelle der Betrauerung.

Chinesische Bestattung: Ehrung der Ahnen

Es finden sich stets in jeder chinesischen Bestattung Elemente, wie die Ehrung der Vorfahren und Grabbeigaben. Vermieden wird hier das Wort „verstorben“. Vielmehr spricht man demnach davon, dass Dahingeschiedene in eine andere Welt übergegangen sind. Die Ahnenverehrung ist in der chinesischen Kultur deshalb so wichtig, da sie als unsichtbare Familienmitglieder angesehen werden, die die Nachkommen für gute Taten belohnen und für schlechte bestrafen.

Oftmals bereitet man sich schon lange auf den Tod vor, um in Würde zu sterben. Der Tod symbolisiert dabei gleichermaßen das Ende als auch den Höhepunkt des religiösen Lebens.

Ablauf einer chinesisch traditionellen Bestattung

Bei einer klassisch traditionellen chinesischen Bestattung handelt es sich in der chinesischen Kultur vorwiegend um eine Erdbestattung. Bei weniger traditionsorientierten Bestattungen hingegen wird auch oft die Kremation vorgezogen. Dies ist besonders in dicht besiedelten Städten in China der Fall. Oftmals leitet ein Feng-Shui Meister die Hinterbliebenen an, sodass eine korrekte Ausführung der Rituale garantiert werden kann. Dieser bestimmt auch den Ort und die genaue Zeit der Bestattung.

Chinesische Bestattung: Feng Shui

Wir hören Feng-Shui oft, wenn es um die Einrichtung eines neuen Hauses oder die Ausrichtung neuer Wohnungsmöbel geht. Feng-Shui beschreibt im Groben die Verbindung irdischen menschlichen Lebens mit der Umgebung. Diese Verbindung kann auch bei chinesischen Bestattungen eine elementare Rolle spielen, sofern die Familie der Hinterbliebenen die Energiebalance mit der Umwelt sicherstellen möchte.

Wo also eine Person letztlich begraben wird, kann diesbezüglich also immense Auswirkungen auf die gesamte Energie der Nachkommen und der Familie grundlegend nehmen.

Chinesische Bestattung: Vor der Zeremonie

In den meisten Fällen wird der Sarg bereits bestellt, während die Person noch im Sterbebett liegt. Nach dem Dahinscheiden der Person wird der Leichnam dann von den Angehörigen gewaschen und von diesen in sieben Kleidungsschichten gekleidet. Diese Kleidung kann weiß, schwarz, braun oder auch blau sein. Niemals jedoch werden Leichname in Rot gehüllt, denn dadurch könnte sich der Körper, laut spirituellem Glauben, in einen Geist verwandeln.

Die Erdbestattung erfolgt dann bevorzugt nahe dem Wasser auf der Erdoberfläche unter einem kleinen Hügel. So kann sich dann anschließend die Seele der Verstorbenen Person in Frieden ihre Reise in die andere Welt beginnen.

Vor der zeremoniellen chinesischen Bestattung trägt die trauernde Familie oft das sogenannte shou ling Ritual aus. Die Ausführung dessen besteht in der Bewachung des Leichnams. Im Rotationsverfahren sitzen Familienangehörige dabei abwechselnd bei der toten Person zu Hause, im Tempel oder im Empfangszimmer. Das Haupt der Toten wird dabei ins Hausinnere ausgerichtet. Neben dem Leichnam werden auf einem Tisch zwei brennende Kerzen und Blumen aufgestellt.

Dieses Ritual kann letztlich bis zu sieben Tage andauern. Trauernde überreichen der hinterbliebenen Familie während dieser Zeit Essen, andere Gaben und meist Geld als Spende der Verstorbenen in weißen Umschlägen, um der Familie finanzielle Unterstützung für die Beerdigungskosten zu leisten. Zudem werden Spiegel entfernt, da die Spiegelung des Sarges Unglück für die Familie bringen kann.

Chinesische Bestattung: Ablauf der Zeremonie

Während der Zeremonie werden dann Gebete gesprochen und eine Grabrede gehalten. Diese darf jedoch in der Regel nicht von einer Person älter der Verstorbenen gehalten werden. Somit laufen chinesische Bestattungszeremonien von Kindern oft stumm ab. Gäste erhalten zudem je einen roten Umschlag mit einer Münze darin, um böse Geister abzuhalten und eine sichere Heimreise zu garantieren. Zusätzlich werden auch oft rote Schleifen mitgegeben, die an der Tür befestigt werden können, um bösen Geistern den Eintritt zu verwehren.

Ist die Hauptzeremonie abgehalten, gehen Trauernde zum Krematorium oder dem Friedhof. In manchen Fällen wird dieser Zug von einer Band begleitet. Die laute Musik soll dabei böse Geister fernhalten. Im Leichenwagen wird nicht selten auch ein Bild der verstorbenen Person mit beigefügt.

Meist wird sowohl vor als auch während der Zeremonie Papier- und sogenanntes Höllengeld verbrannt, sodass der in den Himmel aufsteigende Rauch den Verstorbenen dort zu Reichtum und Wertgegenständen verhelfen kann. Zudem sollen böse Geister dadurch bestochen werden. Dieses Ritual ist jedoch nicht das Einzige, das Verstorbenen Besitz im Nachleben ermöglichen und für diese vorsorgen soll. Auch werden manchmal Münzen in den Sarg geworfen, um selbiges zu ermöglichen.

Bei anderen Ritualen werden Reis und Lotosblüten aus Papier im Sarg beigelegt und eine Münze im Mund der Verstorbenen platziert. Während der Zeremonie wird dann oft ein Feuerwerk entzündet, um böse Geister fernzuhalten. Wird der Sarg zur Erde gelassen, drehen sich Anwesende oft mit dem Rücken zur Grabstelle, um zu verhindern, dass Geister unbemerkt nach Hause transportiert werden. Dasselbe gilt auch für das Aufspannen von Regenschirmen. Denn hier könnten sich ebenfalls Geister darunter verstecken.

Chinesische Bestattung: Nach der Beerdigung

Nach der Beerdigungszeremonie beginnt die Trauerphase. Diese kann, wie bereits weiter oben im Text erwähnt, bis zu 100 Tage andauern. In dieser Zeit sollte von Feiern wie Hochzeiten oder anderweitigen Festivitäten abgesehen werden. Oftmals werden in dieser Zeit weiterhin Kleider in Trauerfarbe getragen. Man geht davon aus, dass es diese 100 Tage benötigt, bis die Seele der verstorbenen Person neu geboren werden kann.

Im Anschluss an diese Trauerzeit wird abermals eine Gebetszeremonie abgehalten, um den Übergang der Verstorbenen in ihr neues Leben zu markieren.

Chinesische Bestattung: Erinnerung an die Toten

Bereits seit über 2.500 Jahren gibt es Anfang April das traditionelle chinesische Festival Ching Ming, welches offizieller Feiertag in China ist. Dann werden die Gräber der Vorfahren gesäubert als Akt der Ehrerbietung. Zudem wird oft abermals das sogenannte Höllengeld verbrannt und Essen geopfert.

Welche Farbe ist in China die Farbe der Trauer?

Denken wir an klassisch europäische Beerdigungen, so wird hier vorwiegend schwarz als Farbe der Trauer getragen. In China wiederum ist die traditionelle Trauerfarbe, wie bereits oben im Text erwähnt, weiß. Auch ist es mittlerweile erlaubt, harmonische Komplementärfarben zu weiß zu tragen. Dennoch sollte die Farbe Rot stets vermieden werden, denn ihr steht in der chinesischen Kultur die Bedeutung von Glück und Wohlstand zu.

Wie kondoliert man in China?

Kondolieren zum Tod ist von Kultur zu Kultur unterschiedlich. In Deutschland sagen wir oft Sätze wie: “Mein Beileid.” oder “Meine aufrichtige Anteilnahme.”

Das funktioniert natürlich auch in der chinesischen Kultur, doch kann man auch, wenn jemand beispielsweise den Tod eines angehörigen über eine Textnachricht kommuniziert, angebracht reagieren, indem man kundtut, wie plötzlich die Person dahingeschieden sei und den Angehörigen wünschen, Ihre Trauer zu bezähmen.

Trifft man die Person anschließend in Person, würde man sanft deren Arm oder Schulter berühren und das eigene Beileid für ihn und dessen Familie verbalisieren, und dass man hofft, dass sie ihre Trauer überkommen und sich an die Veränderung anpassen.

Ganz einfach wäre die am meisten genutzte Antwort jedoch schlicht: “Ich hoffe du bist stark”, wobei man heutzutage auch oft die eher westliche Redewendung “Ich hoffe, er oder sie ruht in Frieden”, nutzt.

Wo werden Chinesen in Deutschland beerdigt?

Gehen wir über deutsche Friedhöfe, so finden wir äußerst selten Grabsteine auf anderen Sprachen, geschweige denn mit anderen Schriftzeichen.

Auf manchen Friedhöfen in Deutschland, wie beispielsweise dem Nordfriedhof in Bonn oder dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg, gibt es jedoch extra abgesteckte Bereiche, die meist durch Steine markiert sind, in denen Angehörige der chinesischen Volksgruppe bestattet werden können.

Jedoch ist es vermutlich eher wahrscheinlich, dass Menschen chinesischer Abstammung nach dem Tod kremiert und dann in China begraben werden.

Dos and Dont’s einer chinesischen Bestattung

chinesische bestattungen

Freitag der 13. In Deutschland ist er verpönt als ein Tag des Unglücks. Generell gibt es im europäischen Raum Zahlen, die Glück versprechen und diese, die das Gegenteil bewirken. Märchen sind hierbei bekannt, für die Nutzung von Zahlen. So gibt es die sieben Geißlein, die sieben Zwerge, drei Wünsche und so weiter. Selbst in der Bibel erscheint die drei sehr oft.

In China kommt der Zahl drei ebenso eine immense Bedeutung zu. Drei wird im chinesischen „san“ ausgesprochen. Dies wiederum ähnelt in der Aussprache sehr dem chinesischen Wort für Geburt und ist demnach als Glückszahl bekannt. So werden an chinesischen Bestattungen manche Aktionen dreimal ausgeführt.

Selbiges gilt für Farben. Auch im europäischen Raum verbinden wir viel mit Farben. Schwarz für Trauer, weiß für Unschuld, Grün für die Hoffnung und so weiter. Wer neben der Braut ein weißes Kleid trägt, befindet sich in Deutschland beispielsweise auf gefährlichem Terrain.

Bei chinesischen Bestattungen soll daher von der Farbe Rot abgesehen werden, da sie für unangemessen empfunden wird. Rot wird nämlich mit Freude und Hochzeiten in Verbindung gebracht und hat somit keinen Platz auf einer chinesischen Bestattung.

Zudem sollten Blumen mit Spitzen Dornen vermieden werden, da diese oftmals mit Schmerz und Leid in Verbindung gebracht werden. 

Grundsätzlich gilt jedoch, wie bei europäischen Beerdigungen auch, die wahrung eines respektvollen Umgangs und Zurückhaltung.

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