Was sagt man zu Sterbenden?

Die Kommunikation mit Sterbenden ist nicht leicht – oft fehlen einem die Worte oder man hat die Angst, etwas Falsches zu sagen. Doch gerade in Momenten des Abschieds wird die Macht von Worten besonders spürbar. Die Frage “Was sagt man zu Sterbenden?” öffnet Türen zu einer tiefen, menschlichen Kunst: der Kommunikation im Sterbeprozess. Von Trostphrasen bis zur spirituellen Begleitung – wir tauchen ein in die Nuancen, die während dieser sensiblen Momente Trost spenden können. Erfahren Sie, wie Sie liebevoll und respektvoll mit Sterbenden kommunizieren können und welchen Trost Ihre Worte in diesen bedeutungsvollen Augenblicken bringen können.

Tröstende Worte und Ausdrucksweisen

In den ruhigen Augenblicken des Abschieds erfahren Worte eine außergewöhnliche Bedeutung. Sie werden zu Brücken zwischen Leben und Tod, zu tröstlichen Begleitern für Sterbende und ihre Angehörigen. Einfühlsame Phrasen wie “Ich liebe dich” oder “Danke für all die wertvollen Augenblicke” werden zu liebevollen Schlüsseln für einen respektvollen Abschied. 

Phrasen, wie diese können einfühlsame Wege sein, um Unterstützung und Verbundenheit auszudrücken. 

• „Ich/wir denke/n an Dich.“

• „Ich hoffe, heute ist einer der besseren Tage.“

• „Ich hätte so viel zu sagen, aber ich weiß nicht wie.“

• „Es ist schwer die richtigen Worte zu finden, wenn jemand, den man mag/liebt so etwas durchmacht.“

• „Du bist immer noch dieselbe tolle/inspirierende/liebevolle/… Person, die Du immer schon warst.“

• „Ich wollte nur Hallo sagen und dass ich an Dich denke.“

• „Heute war ich an unserem Lieblingsort und habe mich an die vielen tollen Momente erinnert, die wir dort verbracht haben.“

• „In meinen Gedanken umarme ich Dich gerade.“

Religiöse und Spirituelle Aspekte

Auch religiöse und spirituelle Aspekte spielen eine zentrale Rolle in der Sterbebegleitung und können sowohl für den Sterbenden als auch für die Angehörigen von großer Bedeutung sein. Hier sind einige Schlüsselaspekte:

Glaubensüberzeugungen respektieren: In der Sterbebegleitung ist es wichtig, die individuellen Glaubensüberzeugungen des Sterbenden zu respektieren und zu berücksichtigen. Dies kann Rituale, Gebete oder spirituelle Handlungen umfassen, die dem Glauben des Einzelnen entsprechen.

Spirituelle Unterstützung bieten: Angehörige und spirituelle Führer können eine unterstützende Rolle spielen, indem sie Gebete sprechen, Trost spenden oder einfach nur als spirituelle Begleiter anwesend sind. Dies kann dem Sterbenden helfen, Frieden zu finden und sich spirituell verbunden zu fühlen.

Seelsorgerliche Begleitung: Seelsorger können eine wichtige Rolle in der Sterbebegleitung spielen. Sie bieten nicht nur Trost, sondern auch einen Raum für spirituelle Reflexion und Unterstützung bei existenziellen Fragen.

Erlösung und Vergebung: In vielen religiösen Traditionen spielen Erlösung und Vergebung eine Schlüsselrolle. Die Möglichkeit, Frieden mit Gott oder dem Universum zu schließen, kann für den Sterbenden einen bedeutenden Schritt darstellen.

Hospizarbeit im Umgang mit Sterbenden

Wenn man sich die Frage stellt, wie eine respektvolle Kommunikation zu Sterbenden aussehen kann, so wirft man am besten einen Blick auf die Hospize. 

Denn die Hospizarbeit zeichnet sich durch eine besonders einfühlsame und individuelle Herangehensweise in der Gesprächsführung mit Sterbenden aus:

1. Einfühlungsvermögen und Respekt: Die Hospiz Mitarbeitenden zeigen ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Respekt gegenüber den Gefühlen, Überzeugungen und Wünschen der Sterbenden. Dies schafft eine vertrauensvolle Basis für offene Gespräche.
2. Hinhören und Verstehen: Das aktive Zuhören ist ein fundamentaler Bestandteil der Gesprächsführung in der Hospizarbeit. Die Mitarbeitenden nehmen sich die Zeit, die Ängste, Sorgen und Bedürfnisse der Sterbenden zu verstehen, um eine bedarfsgerechte Unterstützung zu bieten.
3. Förderung von Lebensrückblicken: Die Hospizarbeit ermutigt zu Gesprächen über Lebensrückblick und das Teilen von Erinnerungen. Dies ermöglicht es dem Sterbenden, sein Leben zu reflektieren und wichtige Abschiedsgespräche zu führen.
4. Klare Kommunikation über den Sterbeprozess: Die Mitarbeiter der Hospizarbeit kommunizieren offen und ehrlich über den Sterbeprozess. Diese Fachleute verstehen die Wichtigkeit klarer Informationen und schaffen einen Raum, in dem Fragen gestellt und Ängste angesprochen werden können. 

Fazit 

Wir haben die Herausforderung, angemessen und einfühlsam mit Menschen im Sterbeprozess zu kommunizieren, mit diesem Artikel im Ansatz erkundet. Durch tröstliche Worte und Ausdrucksweisen sowie einem einfühlsamen Umgang wird deutlich, dass Kommunikation mehr als nur Worte ist – sie ist eine Form von tiefer Menschlicher Verbundenheit. 

Trotz der emotionalen Belastung und der Unsicherheit, die das Thema Sterben mit sich bringt, sollte versucht werden, Sterbenden oder sehr kranken Menschen ein gewisses Maß an Normalität, auch hinsichtlich des Umgangs und der Kommunikation, zu ermöglichen. Indem man sterbenden Menschen mit entsprechender Selbstverständnis entgegenkommt, hilft man auch ihnen, besser mit ihrem schweren Schicksal zu leben. 

Wer sich unsicher ist, sollte seine Gefühle nicht für sich behalten: Es ist in Ordnung und kann sogar helfen, seine Überforderung oder Unsicherheit mit einer Situation deutlich zu kommunizieren. Zum einen kann das eigene soziale Umfeld, wie die Familie, gute Freunde oder sogar der Sterbende selbst, eine gute Hilfe und Stütze in besagter Situation sein. Zum anderen sind Mitarbeiter von Institutionen wie einem Sterbehospiz oder Seelsorger meist gut geschult und können hilfreiche Ratschläge geben, um den Umgang mit der sterbenden Person zu erleichtern. 

Wer mehr über die Themen Trauerbewältigung, Sterbeprozess oder Seelsorge erfahren möchte, dem empfehlen wir einen erneuten Blick in unseren Blog: Hier finden Sie ein großes Sammelsurium an Artikeln, die sich mit diesen und weiteren komplexen Themen auseinandersetzen und für Betroffene in schwierigen Situationen hilfreich sein können.