Eine Grabauflösung – was ist das?
Auf unserem Blog haben wir bereits über die grundlegenden Fakten zur Grabauflösung informiert. Heute möchten wir uns genauer mit den Fragen auseinandersetzen, die sich im Zusammenhang mit diesem sensiblen Thema stellen.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, was mit einer Grabstätte geschieht, nachdem die Ruhezeit abgelaufen ist?
Wenn das Nutzungsrecht nicht erneuert wird oder keine weiteren Bestattungen in der Grabstätte geplant sind, wird ein Grab aufgelöst. Dies bedeutet, dass die Grabstätte abgeräumt und eingeebnet wird, um Platz für neue Bestattungen zu schaffen.
Während der Grabauflösung werden persönliche Gegenstände und Dekorationen entfernt, um Platz für eine neue Beisetzung zu schaffen.
Dieser Prozess erfordert Sensibilität und Respekt gegenüber dem Verstorbenen und seinen Angehörigen.
Die Grabauflösung ermöglicht es, den Friedhof effizient zu nutzen und Platz für weitere Bestattungen zu schaffen. Sie ist ein wichtiger Teil unserer Friedhofskultur und dient dazu, die Grabstätten angemessen zu pflegen und zu verwalten.
Ablauf einer Grabauflösung
- Benachrichtigung und Fristsetzung: Die Angehörigen oder diejenigen, die das Nutzungsrecht für das Grab innehaben, erhalten rechtzeitig Benachrichtigungen vom Friedhofsamt. Sie haben die Möglichkeit, das Nutzungsrecht zu verlängern oder die Grabstätte innerhalb der vorgegebenen Frist zu räumen.
- Entfernung der Grabausstattung: Während der Grabauflösung werden verschiedene Elemente wie der Grabstein, die Einfassung, Grablaternen, Vasen und anderer Schmuck entfernt. Diese Gegenstände gehören den Hinterbliebenen und können von ihnen entsorgt oder mit nach Hause genommen werden. Gegebenenfalls müssen die Hinterbliebenen auch die Grabbepflanzung entfernen.
- Einebnung des Grabes: Nachdem das Grab vollständig geräumt wurde, wird es von Mitarbeitern des Friedhofs oder von der beauftragten Friedhofsgärtnerei eingeebnet. Am Ende bleibt nur eine ebene Fläche aus frischer Erde zurück, die gegebenenfalls mit Rasen besät wird.
Nach wie vielen Jahren kann man ein Grab auflösen?
Die Ruhefrist, auch bekannt als Liegezeit oder Ruhezeit, legt fest, wie lange ein Grabplatz auf einem Friedhof genutzt werden kann. Diese festgelegte Zeitspanne variiert je nach den Kapazitäten des Friedhofs, dem örtlichen Bedarf, den Bodenverhältnissen und gegebenenfalls religiösen Vorgaben.
Die Ruhefrist ermöglicht es dem Leichnam bei einer Erdbestattung, den natürlichen Zersetzungsprozess zu durchlaufen, während bei einer Urnenbestattung genügend Zeit für die Zersetzung der Urne und Asche vorgesehen ist.
Für Sarggräber von Erwachsenen beträgt die Ruhezeit üblicherweise 20 bis 30 Jahre, während sie für Kinder 10 bis 20 Jahre beträgt. Urnengräber haben im Vergleich dazu kürzere Ruhefristen von durchschnittlich 15 Jahren aufgrund der schnelleren Zersetzung.
Grabauflösung: wer bezahlt?
Die Kosten für eine Grabauflösung tragen in der Regel die Angehörigen des Verstorbenen. Sowohl bei der Auflösung eines Sarg- oder Erdgrabes als auch bei der eines Urnengrabes entstehen ähnlich hohe Kosten. Dies liegt daran, dass in beiden Fällen das Fundament entfernt werden muss, das für die Aufstellung des Grabsteins benötigt wurde.
Grabstein entsorgen: Kosten
Wenn Sie die Entfernung des Grabsteins von der Grabstelle von Fachkräften durchführen lassen möchten, sollten Sie mit folgenden Kosten rechnen:
- Arbeitszeit der Fachkräfte: Etwa zwischen 150 und 400 Euro, je nach Umfang der Arbeiten.
- Grabstein-Entsorgung: Zusätzliche Kosten von etwa 50 bis 100 Euro, falls Sie den Grabstein nicht selbst mit nach Hause nehmen möchten.
Alternativ können Sie die gesamte Grabauflösung auch von der Friedhofsverwaltung abwickeln lassen. Dies minimiert Ihren persönlichen Aufwand, erhöht jedoch die Kosten erheblich. Die Gesamtkosten können bis zu 800 Euro betragen, abhängig von der Größe und Höhe des zu entfernenden Grabsteins.
Vorzeitige Grabauflösung
Unter bestimmten Bedingungen ist es möglich, eine Grabauflösung vor Ablauf der Ruhezeit zu beantragen. Dies wird als vorzeitige oder vorfristige Grabauflösung bezeichnet und kann je nach Friedhofssatzung bis zu zwei Jahre vor Ablauf der Ruhezeit erfolgen.
Gründe für eine vorzeitige Grabauflösung
Eine vorzeitige Grabauflösung kann genehmigt werden, wenn beispielsweise niemand das Grab pflegt, um ein Verwildern des Grabes zu verhindern und weitere Kosten zu vermeiden.
Kosten einer vorzeitigen Grabauflösung
Die Kosten einer vorzeitigen Grabauflösung werden von den Angehörigen übernommen. Anteilige Grabnutzungsgebühren für die nicht genutzte Ruhezeit werden nicht erstattet.
Umbettung
In bestimmten Fällen kann es erforderlich sein, Verstorbene in ein neues Grab umzubetten. Hierfür wird die bestehende Grabstelle geöffnet und der Sarg oder die Urne in das neue Grab überführt. Diese Maßnahme wird als Umbettung bezeichnet.
Abschluss einer Umbettung
Nach der Umbettung und sofern keine weiteren sterblichen Überreste in der Grabstätte verbleiben, gilt das Grab als aufgelöst. Die Grube wird mit frischer Erde verfüllt und eingeebnet.
Checkliste Grabauflösung
- Benachrichtigung durch die Friedhofsverwaltung: Wenn die Ruhezeit ausgelaufen ist, erhalten Sie eine Benachrichtigung von der Friedhofsverwaltung über die bevorstehende Grabauflösung.
- Prüfung der Kosten: Erfragen Sie bei der Friedhofsverwaltung die anfallenden Kosten für die Grabauflösung, einschließlich der Entfernung des Grabsteins und anderer Dienstleistungen.
- Entscheidung über die Vorgehensweise: Entscheiden Sie, ob Sie die Grabauflösung selbst durchführen oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen möchten.
- Organisation der Grabauflösung: Gräber dürfen nicht selbst geräumt werden. Daher sind Sie in diesem Fall immer auf professionelle Hilfe angewiesen, sei es durch einen Steinmetz oder über die Friedhofsverwaltung. Koordinieren Sie daher die Termine und Details mit den Fachkräften oder der Friedhofsverwaltung zeitnah.
- Ggf. Umbettung von sterblichen Überresten: Wenn erforderlich, planen Sie die Umbettung der sterblichen Überreste in ein neues Grab und klären Sie alle dafür notwendigen Schritte.
