Meistertitel, Finanzierung, Marketing: Wer einen Steinmetzbetrieb gründen will, braucht Startkapital und muss einige Voraussetzungen erfüllen. Wir erklären, welche das sind – und verraten, worauf es ankommt, damit der Start in die Selbstständigkeit als Steinmetz erfolgreich verläuft.
Die Entscheidung für das eigene Business als Steinmetz ist gefallen: Doch welche Voraussetzungen muss man für die Gründung eines Steinmetz-Betriebs eigentlich erfüllen? Kann man auch freiberuflich tätig sein? Und woran sollte man dabei alles denken? Im Folgenden klären wir Sie über die wichtigsten Aspekte rund um das Berufsbild Steinmetz auf.
Gründung eines Steinmetz-Betriebes: Meisterbrief, Lizenzen & Co.
Ganz klar: Der Meistertitel ist für die Betriebsgründung die obligatorische Voraussetzung. Dafür wiederum braucht es eine abgeschlossene Ausbildung als Steinmetz mit sowohl praktischer als auch theoretischer Ausrichtung. Alternativ kann jedoch auch gründen und in die Selbstständigkeit starten, wer mindestens vier Jahre eine leitende Stellung im Steinmetzbetrieb ausgeführt hat. Die mehrjährige Gesellentätigkeit wird dabei vorausgesetzt.
Soweit, so gut. In der Praxis kann das bedeuten, dass der Gründer im Zweifel auch nur über eine abgeschlossene Ausbildung als Steinmetz verfügen kann. Hat er den Meistertitel (noch) nicht erworben, muss er dann allerdings einen Meister einstellen, der den Betrieb leitet. Der Hintergrund: Deutsche Handwerksbetriebe müssen standardmäßig von einem Meister geführt werden. Der Meisterbrief ist quasi der Garant für die Betriebs- und Fachkompetenz und wird oftmals für die Betriebserlaubnis benötigt.
Auch andere Voraussetzungen müssen erfüllt sein: Um einen Steinmetz-Betrieb zu eröffnen, braucht der Gründer bestimmte Lizenzen und Genehmigungen. Eine davon ist die Eintragung in die Handwerksrolle bei der zuständigen Handwerkskammer. Sie gilt als Qualitätssiegel. Der Gründer benötigt sie, um den Steinmetz-Betrieb offiziell führen zu dürfen. Je nach Standort kann es sein, dass weitere Genehmigungen notwendig werden – zum Beispiel dann, wenn es lokale oder regionale Auflagen zum Umwelt- oder Arbeitsschutz gibt. Hierzu erteilt die jeweilige Handwerkskammer verbindlich Auskunft.
Erfolgreich selbstständig mit dem eigenen Steinmetz-Betrieb
Doch wie startet man überhaupt als ausgelernter Steinmetz in den eigenen Betrieb? Wer bereits über ein gutes Netzwerk und viel Erfahrung verfügt, kann direkt einen vollwertigen Betrieb gründen. Ausgangsbasis dafür sind sowohl ein solider Businessplan als auch eine gründliche Marktanalyse. Hilfestellung hierbei bieten z.B. entsprechend ausgerichtete Existenzgründerseminare.Viele Steinmetze entscheiden sich anfangs auch zuerst für die Freiberuflichkeit als Steinmetz oder Steinbildhauer. Dafür muss noch kein Gewerbe, jedoch die freiberufliche Selbstständigkeit beim Finanzamt offiziell angemeldet werden. Das ist insofern möglich, als ausgebildete Steinmetz- und Steinbildhauer auch wissenschaftlich, kunsthistorisch und künstlerisch arbeiten können und grundsätzlich schöpferisch tätig sind.
Als freiberuflicher Steinmetz ist es dann möglich, erste Erfahrungen in der Selbstständigkeit zu sammeln und sich über einen gewissen Zeitraum einen Kundenstamm aufzubauen. Ist das Netzwerk ausreichend gewachsen, kann der Steinmetz seine Freiberuflichkeit in einen vollwertigen Betrieb überführen.
Gründung eines Steinmetz-Betriebes: Finanzielle Fördermöglichkeiten
Bei der Gründung ihres Steinmetz-Betriebs können sich Steinmetze fördern und unterstützen lassen: Das Spektrum der verfügbaren Starthilfen reicht von staatlichen Förderprogrammen bis hin zu speziellen Krediten für Existenzgründer. So vergibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Bank) beispielsweise Förderkredite an Gründer. Ein guter Ansprechpartner ist dabei die Handwerkskammer, die selbstständige Steinmetze durch Beratung und finanziellen Hilfen unterstützt. Es lohnt sich darüber hinaus, nach regionalen Förderprogrammen im jeweiligen Bundesland zu suchen.
Akquise: Das kleine 1×1 der Kundengewinnung
Zweifelsohne: Die Gewinnung neuer Kunden ist – mit Abstand – eine der großen Herausforderungen bei Beginn der Selbstständigkeit. Das gilt natürlich auch für die Gründung eines Steinmetz-Betriebs. Um schnell an Kunden zu kommen, braucht der Steinmetz am Anfang vor allem Sichtbarkeit – die er sich sowohl offline als auch online durch Akquise und Marketing verschaffen kann. In unseren Tipps für Steinmetze 2024/2025 gehen wir darauf noch einmal ausführlicher ein.
Offline-Akquise gelingt z.B. durch aktives Networking vor Ort, indem der Gründer bestehende Kontakte nutzt und neue Netzwerke aufbaut. Wer Messen und Events der Branche besucht, lernt auf diese Weise außerdem schnell mögliche Partner und Kunden kennen. Das Partnerschaftsprogramm von Kurz Natursteine kann beim Aufbau des ersten Kundenstamms zusätzlich unterstützen und dem jungen Steinmetz-Betrieb zu mehr Sichtbarkeit am Markt verhelfen.
Klassisches Marketing alias Werbung ist ein weiteres, nützliches Tool: Lokale Zeitungen, Magazine und Branchenverzeichnisse sind eine gute Möglichkeit, um auf den eigenen Betrieb aufmerksam zu machen. In der Anfangsphase sind außerdem Flyer, Plakate oder Sponsorships bei lokalen Events hilfreich, um öffentlich besser wahrgenommen zu werden.
Was können Steinmetze in puncto Online-Marketing tun?
Oftmals von Handwerksbetrieben vernachlässigt, dabei ist sie heute unverzichtbar: Die Rede ist von der offiziellen Unternehmens-Webseite. Steinmetze, die gründen, sollten sich frühzeitig um eine solche, professionelle Präsenz im Internet kümmern. Die Webseite sollte nicht nur die Kontaktdaten bereitstellen, sondern auch über die einzelnen Dienstleistungen informieren, Referenzprojekte in Form einer Fotogalerie oder eines Portfolios zeigen und mögliche Social Media Inhalte einbinden.
Überhaupt: Content ist heute König. Was bedeutet, dass junge Steinmetz-Betriebe Social-Media-Plattformen wie Instagram, Facebook und LinkedIn für ihr Online-Marketing aktiv nutzen sollten. So können sie ihre Angebote und Arbeiten einer breiten digitalen Öffentlichkeit visuell und anschaulich präsentieren und so neue Kunden gewinnen.
Wer als Steinmetz-Betrieb online bezahlte Werbung schaltet, erlangt zusätzlich mehr Sichtbarkeit – was gerade am Anfang der Selbstständigkeit überaus hilfreich ist: Google Ads, Facebook Ads oder Instagram Ads sind dazu geeignete Tools. In diesem Zuge sind auch Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, nebst Online-Werbung relevant: Wer in SEO investiert, stellt sicher, dass die Unternehmens-Webseite bei Google leicht auffindbar und sichtbar ist. So finden auch Menschen, die bei Google einen Steinmetz in der Nähe suchen, schneller zum eigenen Unternehmen.
Gründung eines Steinmetz-Betriebes: Setzen Sie auf Empfehlungs-Marketing
Sind die ersten Referenzprojekte erfolgreich abgeschlossen, macht es Sinn, Kunden um positive Bewertungen zu bitten, die auf der eigenen Webseite und auf den sozialen Medien geteilt werden können. Nicht zu vergessen: Der Eintrag bei Google My Business. Auch hier können zufriedene Kunden ihr Feedback und ihre Empfehlungen hinterlassen. Sprechen Sie ihre Kunden dazu am besten persönlich an. Nutzen Sie außerdem das Feedback aus Ihren ersten Projekten zur Selbstoptimierung: Umfragen, welche die Kundenzufriedenheit messen, helfen ungemein, die eigene Leistung zu analysieren und zu verbessern.
Schneller an Kunden kommen: Akquise für Steinmetze
Ganz ohne Anstrengung geht es nicht: Die Akquise neuer Kunden ist auch für junge Steinmetz-Betriebe eine fortlaufende Aufgabe. Unterschiedliche Ansätze haben sich dabei bewährt: Wer in puncto Networking, Online- sowie Offline-Marketing bereits gut aufgestellt ist, kann zusätzlich mit weiteren Strategien mehr Kundeninteresse generieren.
Beispielsweise mit klassischer Kaltakquise: Diese besteht aus Telefonanrufen, E-Mails oder persönlichen Besuchen bei potenziellen Kunden. Ob Kaltakquise für Ihren Steinmetz-Betrieb individuell Sinn macht, müssen Sie im Einzelfall selbst entscheiden. Fest steht: Selbstbewusstsein, Überzeugungskraft und gute Vorbereitung sind dabei essentielle Kriterien für den Erfolg.
Wer zusätzlich mit anderen Handwerksbetrieben oder Unternehmen, z.B. aus der Baubranche, kooperiert, kann zudem leichter neue Aufträge generieren. Noch dazu entsteht so oftmals eine Win-Win-Situation für beide Parteien. Es lohnt sich deshalb, immer nach neuen Kooperationen Ausschau zu halten.
Gründung eines Steinmetz-Betriebes: Gute Planung und Unterstützung sind essentiell
Zugegeben: Die Gründung eines Steinmetz-Betriebs ist ein größeres Vorhaben, das gute Planung erfordert. Benötigt werden nicht nur die Fachexpertise, sondern auch betriebswirtschaftliches Knowhow sowie soziale Skills, persönliches Engagement und eine gute Kommunikationsfähigkeit zum erfolgreichen Networking.
Ein durchdachtes Marketingkonzept ist bei der Gründung eines Steinmetz-Betriebs ebenso wichtig wie die Nutzung möglicher Starthilfen oder Förderprogramme. Mit den beschriebenen Tipps und Ideen können Steinmetze ihr eigenes Unternehmen professionell gründen und führen und so Ihre Vision vom eigenen Business umsetzen.
Noch auf der Suche nach neuen Kooperationen für den eigenen Steinmetz-Betrieb? Testen Sie das Partnerschaftsprogramm von Kurz Natursteine – mit dem Sie in kurzer Zeit mehr Sichtbarkeit am Markt erhalten.