Mal funktional, mal ästhetisch: Steinmetze bearbeiten Natursteine für unterschiedliche Zwecke. Doch wie wird man eigentlich Steinmetz? Wir erklären, wie die Ausbildung abläuft – und was man über den Beruf wissen sollte, bevor man sich für diesen Weg entscheidet.
Sie arbeiten gerne kreativ, sind handwerklich geschickt und haben ein Auge fürs Detail? Dann ist die Ausbildung zum Steinmetz vielleicht eine gute Option bei der Berufswahl. Wer als Steinmetz tätig ist, kann in vielfältigen Branchen arbeiten, z.B. in Bauprojekten bei der Gestaltung von Gebäuden, bei der Restauration von Steindenkmälern, in Künstlerateliers oder in Steinmetzbetrieben bei der Erstellung von Grabsteinen.
Zudem ist der Beruf Steinmetz überaus abwechslungsreich. So kann der Steinmetz verschiedene Arten von Natursteinen bearbeiten und gestalten: Marmor, Granit, Schiefer und Sandstein beispielsweise. Um den Naturstein in die gewünschte Form zu bringen, müssen Steinmetze ihn schleifen und schneiden, polieren, mitunter auch gravieren. Das Endprodukt kann sowohl praktischer als auch ästhetischer Natur sein.
Wie man Steinmetz wird: Das Wichtigste zur Ausbildung
Um sich als Steinmetz ausbilden zu lassen, braucht es theoretisches Wissen und praktische Erfahrung gleichermaßen. Deshalb ist die dreijährige Ausbildung zum Steinmetz immer dual und findet abwechselnd zwischen Berufsschule und Betrieb statt. Der Unterricht in der Berufsschule umfasst Fächer wie technisches Zeichnen, Mathematik und Kunstgeschichte. Während der praktischen Abschnitte im Betrieb sind die angehenden Steinmetze in reale Projekte eingespannt und sammeln so ihre ersten Erfahrungen.
Die ersten zwei Lehrjahre gelten als Grundausbildung und sind für alle Auszubildenden identisch. Zu den Inhalten dieses Abschnitts gehören die Grundlagen der Steinmetzarbeit und Steinbildhauerei, die Materialkunde und der sichere Umgang mit den Werkzeugen. Das dritte Ausbildungsjahr gilt als Fachausbildung. Hier findet die Spezialisierung auf einen Schwerpunkt – entweder Steinmetzarbeiten oder Steinbildhauerarbeiten – statt. Den Unterschied zwischen Steinmetzarbeit und Steinbildhauerei erklären wir hier. Neben der Vertiefung der Kenntnisse können spezielle Techniken wie Gravieren und Polieren erlernt werden.
Die Ausbildung zum Steinmetz endet mit einer Gesellenprüfung: Für ihr Bestehen muss der Auszubildende sowohl praktisches als auch theoretisches Wissen erfolgreich nachweisen. Für die Aufnahme der Ausbildung zum Steinmetz sind übrigens keine Voraussetzungen mit Blick auf den Schulabschluss verbindlich vorgeschrieben. Trotzdem werden von den Betrieben in der Praxis bevorzugt Schulabgänger mit Realschlussabschluss oder Hochschulreife eingestellt.
Inhalte der Ausbildung im Detail
Ohne Frage, der Beruf des Steinmetzes ist einer der ältesten Berufe der Menschheitsgeschichte. Trotzdem wird in der Ausbildung zum Steinmetz nicht nur der Umgang mit Hammer und Meißel erlernt, sondern auch vieles anderes: so zum Beispiel das Zeichnen und Skizzieren von Entwürfen für Bauwerke und kunstvolle Steinobjekte wie Grabsteine beispielsweise. Wer die Ausbildung zum Steinmetz durchläuft, lernt auch das Bedienen von Maschinen, welche die Arbeit des Steinmetzes erleichtern. Mit den Maschinen und Werkzeugen können Steinmetze verschiedene Steinarten schneiden, spalten und schleifen und Rohstoffe zu glatten Steinplatten verarbeiten.
Das gibt es sonst noch: Verwandte Berufe
Wenn Sie noch nicht sicher sind, ob der Beruf Steinmetz die richtige Wahl für Sie ist, ist ein Gesamtüberblick über alle mit dem Steinmetz verwandten Berufsbilder möglicherweise interessant. Viele Berufe in der Branche drehen sich ebenfalls um das Ausgangsmaterial Stein und erfordern ähnliche Fähigkeiten und Interessen, sind jedoch geringfügig anders ausgerichtet.
Bildhauer haben beispielweise einen stärkeren Fokus auf der künstlerischen Gestaltung von Skulpturen. Restauratoren wiederum widmen sich in erster Linie historischen Gebäuden, Fassaden, Brunnen und Denkmälern, welche sie mit aufwändigen Techniken fachmännisch restaurieren. Restauratoren können auch in der Werkstatt eines Museums sowie im Dom- und Kirchenbau tätig sein.
Wer sich vor allem mit der kunstvollen Gestaltung von Böden und Wänden befassen will, für den ist unter Umständen der Beruf des Mosaiklegers eine gute Entscheidung. Dabei können etwas kreativer Bilder und Muster gestaltet werden. Ganz anders sieht es aus beim Beruf des Steintechnikers: Dieser Job erfordert vor allem technisches Bearbeiten und Installieren von Natursteinen in baulichen Projekten. Wer wiederum Naturwerksteinmechaniker wird, beschäftigt sich noch intensiver mit dem Einsatz von Maschinen zur Bearbeitung von Platten, Fliesen und Massivstücken aus Naturstein.
Dieses Gehalt kann man als Steinmetz erwarten
Natürlich variiert das Gehalt eines Steinmetzes je nachdem, in welcher Region man arbeitet und in Abhängigkeit von der vorhandenen Erfahrung und der jeweiligen Betriebsgröße. Trotzdem lässt sich eine grobe Gehaltsspanne angeben, wieviel ein Steinmetz in seiner beruflichen Laufbahn ungefähr verdient.
So liegt das Einkommen von Steinmetzen während der Ausbildungszeit häufig unter einem Bruttogehalt von 1000 Euro pro Monat. Am geringsten ist das Gehalt dabei im ersten Lehrjahr, wo viele Steinmetze in der Ausbildung mit 600 bis 800 Euro pro Monat auskommen müssen. Im zweiten und dritten Lehrjahr wird das Bruttogehalt meist auf knapp unter 1.000 Euro pro Monat angehoben.
Besser ist der Verdienst nach der Ausbildung zum Steinmetz: Das Einstiegsgehalt eines Gesellen liegt für den Beruf Steinmetz meistens zwischen 1.800 und 2.400 Euro brutto pro Monat. Je spezialisierter und erfahrener der Steinmetz ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sein Einkommen im weiteren Berufsleben höher ausfällt – bei Führungspositionen teils bis zu einem monatlichen Bruttogehalt von 3.500 Euro oder höher.
In diesen Branchen arbeiten Steinmetze
Ausgebildete Steinmetze können sich mit ihren Fähigkeiten in ganz unterschiedlichen Branchen einbringen. Durch ihr Können in der Steinbearbeitung und Gestaltung von Naturstein arbeiten viele Steinmetze im Gebäude- und Denkmalschutz, restaurieren Kunstwerke oder erstellen Grabsteine, die sie gravieren und verzieren. In der Baubranche können Steinmetze für Montagezwecke eingesetzt werden: Dann bauen sie z.B. Natursteine in Böden, Fassaden und Treppen ein.
Das Spektrum an Aufgaben reicht von der Arbeit am Rohmaterial über die Erstellung von Kunststeinen bis zur Installation bereits fertiger Produkte. In ihren verschiedenen Projekten arbeiten Steinmetze häufig mit Architekten, Bildhauern oder Restauratoren zusammen.
Potenzielle Arbeitgeber und Optionen sind:
- Bauunternehmen
- Restaurierungsfirmen
- Steinmetzbetriebe
- Künstlerateliers
- Selbstständigkeit
Einmal fertig ausgebildet, bringen Steinmetze eine exzellente Grundlage mit, um einem kreativen und handwerklich anspruchsvollen Beruf nachzugehen. Sie benötigen manuelles Geschick, einen Sinn für Ästhetik und können ihr Knowhow in unterschiedlichsten Branchen und Jobs einbringen. Zweifelsohne ist der Beruf Steinmetz deshalb ein guter Beruf mit Zukunft.
Gut ausgebildet: Erfolgreich in die Selbstständigkeit
Nicht wenige Steinmetze entscheiden sich nach dem Abschluss der Ausbildung und den ersten Berufsjahren und Jobs als Steinmetz für die Selbstständigkeit. Dafür müssen sie zunächst die Meisterprüfung ablegen. Um als Gründer eines Steinmetzbetriebs erfolgreich selbstständig zu sein, braucht es vor allem eine gute Sichtbarkeit am Markt.
Wen Sie als Steinmetz bereits selbstständig tätig sind oder überlegen, sich mit einem eigenen Betrieb selbstständig zu machen, finden Sie in unserem Blog weitere Artikel mit vielen hilfreichen Impulsen:
- Tipps zur Gründung eines Steinmetz-Betriebs
- Tipps für Steinmetze 2024/2025
Sichtbarer durch Partnerprogramm für Steinmetz-Betriebe
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