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grief tech

KI und Trauerbewältigung: 3 interessante Fakten zur neuen “Grief Tech”.

Das wichtigste auf einen Blick

Inhaltsverzeichnis

Die Trauerbewältigung ist ein sensibler und schmerzhafter Prozess. Die vier Trauerphasen durchläuft jeder Mensch individuell, in unterschiedlichen Längen und Intensitäten. 

Digitale Technologien spielen in der modernen Welt eine größer werdende Rolle, auch in Bereichen, die bisher als rein menschlich und emotional galten. 

Eine neue Entwicklung in diesem Bereich ist die sogenannte “Grief Tech”, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Unterstützung von Menschen bei der Bewältigung ihrer Trauer. 

Doch wie genau funktioniert diese Technologie, und welche Chancen und Risiken birgt sie für den Trauerprozess? Das erfahren Sie in diesem Artikel. 

1. Grief Tech in der Praxis

Die ZDF-Reportage-Reihe “37 Grad” beleuchtet in der Episode “Wir hör’n uns, wenn ich tot bin!” zwei Arten von Trauertechnologien, die mithilfe von KI den Hinterbliebenen Trost spenden sollen:

1. Chatbots: Eine der Protagonistinnen, Sarah, hat ihre 17-jährige Tochter Elina durch einen Suizid verloren. Um ihre Trauer zu bewältigen, nutzt sie einen KI-gestützten Chatbot, der mit Informationen über ihre verstorbene Tochter gefüttert wurde. Durch diese Technologie kann sie weiterhin mit einer digitalen Version von Elina kommunizieren, was ihr Trost spenden soll.

2. Digitale Avatare: Diana, die ebenfalls in der Dokumentation begleitet wird, erstellt einen digitalen Avatar von sich selbst. Ihre Tochter Ella soll nach Dianas Tod mit diesem Avatar kommunizieren können, um den Schmerz des Verlustes zu lindern und das Gefühl zu haben, dass ihre Mutter nicht vollständig weg ist.

Diese beiden Beispiele werfen wichtige Fragen auf: Kann KI wirklich dabei helfen, den Schmerz des Verlustes zu lindern, oder führt diese Technologie eher dazu, den Trauerprozess zu verzögern?

2. Die Wirkung von KI auf den Trauerprozess

Der Einsatz von KI in der Trauerbewältigung kann auf verschiedene Weisen Einfluss auf den Abschiedsprozess nehmen:

  • Verlängerung des Trauerprozesses: Indem KI-gestützte Systeme die Illusion aufrechterhalten, dass der Verstorbene noch da ist, könnte es für die Hinterbliebenen schwerer werden, den Verlust wirklich zu akzeptieren. Der Trauerprozess könnte sich dadurch verlängern, anstatt gefördert zu werden.
  • Trost und emotionale Unterstützung: Andererseits bieten KI-Systeme die Möglichkeit, emotionale Unterstützung zu geben, besonders dann, wenn Trauernde keine Menschen haben, mit denen sie über ihren Verlust sprechen können. KI-Chatbots können auf Fragen antworten, Erinnerungen teilen und tröstende Worte bieten, was Trauernde in ihrem Schmerz begleitet.
  • Anpassung an individuelle Bedürfnisse: Ein Vorteil von KI-gestützten Trauerhilfen liegt in ihrer Anpassungsfähigkeit. Je nach den persönlichen Bedürfnissen können Chatbots oder Avatare mit spezifischen Informationen über den Verstorbenen gefüttert werden, um ein möglichst authentisches Gesprächserlebnis zu schaffen.

3. Ethische Herausforderungen

Neben den emotionalen Auswirkungen wirft der Einsatz von “Grief Tech” auch ethische Fragen auf:

  • Verzögerung der Trauerbewältigung: Die ständige Verfügbarkeit einer digitalen Kopie des Verstorbenen könnte verhindern, dass Trauernde sich mit der Endgültigkeit des Verlustes auseinandersetzen, was den Abschied verzögern könnte.
  • Unrealistische Erwartungen: Kinder, die den Unterschied zwischen einem digitalen Avatar und der realen Person nicht vollständig verstehen, könnten falsche Hoffnungen entwickeln und Schwierigkeiten haben, den Verlust zu akzeptieren.
  • Datenschutz und Missbrauch: Die Erstellung von Chatbots oder Avataren erfordert die Nutzung vieler persönlicher Daten. Es ist entscheidend, dass diese Daten sicher verwaltet und vor Missbrauch geschützt werden.
  • Ungleicher Zugang: Da die Nutzung solcher Technologien mit Kosten verbunden ist, könnte der Zugang zu diesen Trauerhilfen ungleich verteilt sein und soziale Ungleichheiten verstärken.
  • Der Wille des Verstorbenen: Im Falle des ersten Beispiels, in dem die Protagonistin einen Chatbot nutzt, um mit einem virtuellen Abbild ihrer verstorbenen Tochter über Textnachrichten zu kommunizieren, konnte die Tochter nicht mehr einwilligen, ob sie der Verwendung ihrer persönlichen Daten zur Erstellung des Chatbots zustimmt.

    Ungeklärt bleibt auch, ob die Erstellung des Chatbots ihrem Willen entsprochen hätte. Das wirft die Frage auf, inwieweit die Rechte einer verstorbenen Person in solch neuartigen Prozessen greifen und welche moralischen Konflikte hierbei unter den Hinterbliebenen ausgelöst werden können. 

KI als Unterstützung bei der Trauerbewältigung – sinnvoll oder kontraproduktiv?

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Trauerbewältigung eröffnet neue Möglichkeiten, mit Verlust umzugehen. Während KI-gestützte Systeme emotionale Unterstützung bieten und individuell auf Trauernde eingehen können, besteht die Gefahr, dass der Trauerprozess verzögert oder verfälscht wird. Die Frage, ob “Grief Tech” eine sinnvolle Ergänzung in der Trauerbegleitung darstellt, bleibt daher offen. 

Wichtig ist, dass solche Technologien verantwortungsvoll eingesetzt werden, um den Trauernden zu helfen, den Verlust zu verarbeiten, anstatt den Abschied zu erschweren.

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