Kurz Natursteine

Kolumbarium

Was ist ein Kolumbarium?

Inhaltsverzeichnis

Das Kolumbarium ist eine besondere Form der Urnenbeisetzung. Meist werden die Urnen hierbei in einer Wand oder in einer Kapelle mit Nischen beigesetzt und dort dauerhaft aufbewahrt. Diese Form der Bestattung gewinnt international zunehmend an Bedeutung, da in verschiedenen Ländern aufgrund einer hohen Bevölkerungsdichte Bedarf nach Lösungen mit weniger Pflegebedarf und Platzverbrauch besteht. 

In diesem Artikel erfahren Sie alles Wesentliche zum Thema Kolumbarium – von seinem historischen Ursprung über den Aufbau und die moderne Nutzung bis hin zu typischen Vorteilen. Sie lernen, welche praktischen Abläufe eine Beisetzung im Kolumbarium umfasst. Außerdem zeigen wir, wo Kolumbarien heute verbreitet sind und beantworten die häufigsten Fragen rund ums Thema. 

Geschichte des Kolumbariums: Von der Antike bis heute

Begriff & Ursprung

Der Name leitet sich vom lateinischen columba („Taube“) ab. Ursprünglich war dies eine Bezeichnung für Taubenschläge, später wurde der Begriff übertragen auf römische Urnenkammern.

Kolumbarien im antiken Rom

Bereits im ersten Jahrhundert nach Christus wurden gemeinsame Beisetzungsstätten im römischen Stil errichtet. Es handelte sich meist um unterirdische Strukturen, in denen Urnen in Nischen untergebracht wurden. 

Renaissance in Deutschland

Seit der Einführung der Feuerbestattung ab etwa 1879 entstanden auch in Deutschland Kolumbarien. Das erste entstand 1892 in Gotha, gefolgt von Einrichtungen in Wiesbaden und Stuttgart um 1902.

Aufbau und Gestaltung eines Kolumbariums

Typische Bauformen

Kolumbarien werden heute vielfach als:

  • Oberirdische Urnenwand errichtet (häufig als freistehende Mauer),
  • in Kirchen oder Sakralbauten integriert (z. B. St. Marien-Dom Hamburg unter dem Altar),
  • oder in geschlossenen Räumen (z. B. umgebaute Trauerhallen).

Urnennischen und Gestaltung

  • Anordnung: meist rechteckig, über- und nebeneinander liegend
  • Verschluss: mit Stein-, Bronze- oder Glasplatten
  • Beschriftung: Name, Geburts- und Sterbedaten, oft zusätzliches Ornament
  • Individualisierungsmöglichkeiten: Halbtransparente Tafeln oder Diya-Lampen, je nach Einrichtung und lokaler Kultur.

Kolumbarien weltweit: Wo sie besonders verbreitet sind

  • In südeuropäischen Ländern (z. B. Italien, Spanien, Frankreich) sind Kolumbarien Teil der traditionellen Friedhofskultur und häufig im Freien angelegt.
    In Deutschland siedelten sich Kolumbarien seit dem späten 19. Jahrhundert an, haben sich im Vergleich zu den klassischen Friedhöfen jedoch nicht durchgesetzt. Beliebte Standorte sind Gotha, Wiesbaden, Stuttgart sowie moderne Einrichtungen in Kirchen von Aachen, Erfurt oder Kaiserslautern. 
  • Internationale Beispiele: das San Francisco Columbarium mit rund 8.500 Urnen in Nordamerika 
  • Auch in Asien ist das Kolumbarium eine bekannte Bestattungsform. 

Nutzung und Ablauf einer Kolumbarium-Beisetzung

  1. Voraussetzung:
    Nur möglich nach einer Feuerbestattung.
  2. Ablauf der Beisetzung:
    • Einsetzen der Urne in die freigemachte Nische
    • Verschluss mit persönlicher Platte (Name und Daten)
      Einfügen symbolischer Elemente (Blumen, Kerzenablage)
  3. Nutzungsdauer:
    In der Regel 20 Jahre, meist verlängerbar (teilweise bis 30 Jahre). 

Hat ein Kolumbarium Vorteile gegenüber einer üblichen Grabstätte? 

Ein Kolumbarium bietet zahlreiche Vorzüge, sowohl für die trauernden Angehörigen als auch für Friedhofsbetreiber. Durch vertikale Bestattungsstrukturen wird deutlich weniger Fläche benötigt als bei traditionellen Erdgräbern. Dies macht Kolumbarien besonders in städtischen oder räumlich begrenzten Umgebungen zu einer attraktiven Lösung.

Hinzu kommt ein wirtschaftlicher Vorteil: Da keine regelmäßige Grabpflege nötig ist, reduzieren sich der Pflegeaufwand fürs Grab sowie langfristige Kosten. 

Ein weiterer Pluspunkt ist die zeitsparende und unkomplizierte Durchführung der Beisetzung. Im Gegensatz zur Erd­bestattung entfällt das Ausheben eines Grabes. Die Urne kann zügig in eine vorbereitete Nische hineingestellt werden. 

Mögliche Nachteile von Kolumbarien gegenüber klassischer Bestattungsmethoden

Warum Kolumbarien nicht für jede Familie passen

Kolumbarien sind nicht für jeden die passende Wahl. Ein zentraler Nachteil ist die emotionale Distanz: Die Urne wird in einer kleinen Nische aufbewahrt, was im Vergleich zum klassischen Erdgrab weniger Platz für die Erinnerungsstätte bedeutet. Für viele Hinterbliebene gehört jedoch die physische Nähe zur Ruhestätte – mit Blumen, persönlichen Gegenständen und einer greifbaren Grabfläche – untrennbar zur Trauerbewältigung und Erinnerungskultur. Rituelle Traditionen, die in der Erdbestattung tief verankert sind, lassen sich im Kolumbarium nicht in gleicher Weise abbilden.

Ein weiterer Aspekt betrifft die Feuerbestattung: Da Kolumbarien nur nach Ablauf einer Feuerbestattung möglich sind, ist diese Voraussetzung für manche Menschen aus religiösen oder persönlichen Gründen nicht umsetzbar. Zudem sind Kolumbarien nicht überall verfügbar, was die Bestattung in einem Kolumbarium, zumindest hierzulande und je nach Standort, zusätzlich erschwert. Ein weiterer Nachteil ist auch, dass die individuelle Gestaltung durch Ornamentik und Edelstahl-Bronzeverzierungen der Grabstätte stark eingeschränkt ist.

Klassische Erdbestattung: Warum sie weiterhin beliebt ist

Trotz des Aufkommens moderner Lösungen bleibt die traditionelle Erdbestattung für viele Familien ein emotionaler und kultureller Anker. Der eigene Grabstein im Boden gewährt einen sichtbaren, greifbaren Ort für Besuche, Trauer und Gedenken. Für viele Menschen bedeutet dies einen persönlicheren und vertrauteren Umgang mit dem Verlust ihrer Liebsten, was in der Verarbeitung unabdingbar sein kann.

Darüber hinaus ist die klassische Bestattungsform fest in religiösen und gesellschaftlichen Traditionen verankert. Bekannte Rituale wie die Abschiednahme am Sarg, der Grabredner und kollektive Trauerfeierlichkeiten geben vielen Hinterbliebenen Struktur und Halt im emotionalen Ausnahmezustand. 

Unser Engagement für Friedhofs- und Gedenkkultur

Wir sind uns der Bedeutung einer lebendigen Friedhofskultur bewusst. Als stolzes Mitglied im Verband für Gedenkkultur setzen wir uns aktiv dafür ein, dass traditionelle Bestattungsformen, ihre Handwerkskunst und Rituale bewahrt bleiben. 

FAQ: Häufige Fragen zum Kolumbarium

Was ist ein Kolumbarium?

Ein Kolumbarium ist ein urnenbestimmter Beisetzungsort, meist eine Wand oder Kapelle mit Nischen, in denen Urnen beigesetzt werden.

Wie lange ist die Ruhezeit?

Üblicherweise 20 Jahre, in einigen Einrichtungen verlängerbar auf 30 Jahre.

Wo kann man ein Kolumbarium nutzen?

Kolumbarien finden sich auf Friedhöfen, in Kirchen und Gedenkstätten – häufig in städtischen Gebieten und religiösen Einrichtungen. In Deutschland finden sich Kolumbarien jedoch nicht flächendeckend, da die gängigste Bestattungsmethode hierzulande die Erdbestattung auf einem Friedhof ist.

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