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Allerheiligen

Allerheiligen – Diese 5 Fakten sollten Sie zu diesem Feiertag kennen

Das wichtigste auf einen Blick

Inhaltsverzeichnis

Allerheiligen ist ein christlicher Feiertag, der in den katholisch geprägten Bundesländern jedes Jahr am 1. November gefeiert wird. Hierzu zählen Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz sowie das Saarland. Doch auch in anderen Ländern Europas und sogar auf den Philippinen gedenkt man an Allerheiligen, wie es der Name bereits vermuten lässt, aller Heiligen.

Im Gegensatz zur Westkirche findet in den orthodoxen Kirchen das Fest bereits am ersten Sonntag nach Pfingsten statt.

Geschichte

Ursprünglich wurde jeder Heilige mit einem eigenen Gedenktag geehrt. Mit der Zunahme von Heiligsprechungen im Laufe des ersten Jahrhunderts wurde dies jedoch schwieriger, sodass man letztendlich einen Tag einführte, an dem aller Heiligen gleichzeitig gedacht wurde.

In Irland wurde der Feiertag erstmals auf den 1. November gelegt, der nach dem keltischen Jahr den Winteranfang markiert. Im Jahre 835 wurde Allerheiligen dann von Papst Gregor IV. für die gesamte Westkirche auf dieses Datum gelegt. Hintergrund für die Wahl des Feiertags an einem späten Tag im Jahr ist „die sterbende Natur, die durch die ewige Welt der Heiligen sichtbar wird“.

Brauchtum

Im süddeutschen Sprachraum überreichen die Taufpaten ihren Patenkindern an Allerheiligen den sogenannten „Allerheiligenstriezel“. Dieser wird aus Hefeteig gefertigt und zu spitzen Zöpfen geformt, die mit Streuseln oder Zucker bestreut werden. Außerdem finden zu Allerheiligen viele Allerheiligenmärkte statt. In englischsprachigen Regionen wird zu Allerheiligen häufig das Prozessionslied For All the Saints gesungen.

Man mag sich nun fragen, wie es dazu kam, dass so viele Menschen zu Heiligen erklärt wurden – was mussten sie tun, um von der Kirche den Status und Titel als  „Heilige“ oder „Heiliger“ verliehen zu bekommen?

Trotz der hohen Anzahl an Heiligen, die sich seit Christi Geburt über den Lauf der Geschichte versammelt haben, ist es alles andere als einfach, diesen Titel zu erhalten: Einer Heiligsprechung geht immer eine vom Papst durchgeführte Seligsprechung voraus. Hiermit ist ein langes Prozedere verbunden, bei dem dem Glauben nach ein Mensch allein, ohne göttliche Hilfe wohl nicht sehr weit kommen würde.

Wann wird man nach christlicher Auffassung zu einem Seligen? 

Prinzipiell kann jeder katholische Mensch, der ein vorbildliches, christliches Leben geführt hat, vom Papst seliggesprochen werden. Damit nach dem Tod des Anwärters oder der Anwärterin ein Antrag beim zuständigen Bischof am Sterbeort der Person gestellt werden kann, müssen zunächst mindestens fünf Jahre vergehen. Die einzige Ausnahme hiervon wurde bei Mutter Teresa mit einer besonderen Erlaubnis vom Papst gemacht, bei der das Prüfungsverfahren zur Seligsprechung bereits nach anderthalb Jahren eingeleitet wurde.

Die Prüfung zur Seligsprechung 

Bei der Prüfung forscht die katholische Kirche, ob der/die Anwärter/in auf die Seligsprechung tatsächlich ein – nach christlichem Maßstab – vorbildliches Leben geführt hat. Hierzu werden neben Zeugenaussagen und öffentlichen Schriften, die die Person zu Lebzeiten verfasst hat, auch sehr persönliche Dokumentarstücke, wie zum Beispiel Tagebucheinträge, in die Dokumentation des Lebens, die sogenannte Positio, aufgenommen.

Diese wird anschließend neun Experten des Vatikans zur Durchsicht vorgelegt. Wenn mindestens sieben für die Seligsprechung stimmen, ist der erste Teil des Prüfverfahrens erfolgreich beendet.

Der zweite Teil ist deutlich schwieriger. Demnach muss die Person zu Lebzeiten ein von der Kirche anerkanntes Wunder vollbracht haben. Ein klassisches Beispiel für ein solches Wunder ist die sogenannte Wunderheilung, die die Heilung eines kranken Menschen durch die seliggesprochene Person beschreibt, für die es keine wissenschaftliche Erklärung gibt. Selige sind dem Glauben nach aufgrund ihrer Seligkeit näher an Gott und können bei ihm Fürsprache (z. B. für Kranke) einlegen.

Die Wunderheilung wird von fünf vom Vatikan beauftragten Medizinern geprüft. Wenn mindestens drei dieser Experten bestätigen, dass es aus ihrer Sicht keine wissenschaftliche Erklärung für das Wunder gibt, dann ist auch der letzte Teil der Prüfung zur Seligkeit abgeschlossen. Die letzte Entscheidungsmacht, ob die Person nun seliggesprochen wird oder nicht, liegt anschließend allein beim Papst.

Wie wird man heiliggesprochen?

Um heiliggesprochen zu werden, muss nach der Seligsprechung des/der Verstorbenen ein weiteres Wunder dokumentiert werden, das ebenfalls von der Kirche offiziell anerkannt werden muss.

Erklärvideo: Selig- und Heiligsprechung

Wer die Schritte zur Selig- und Heiligsprechung nochmals im Detail und visuell ansprechend verinnerlichen möchte, dem empfehlen wir dieses Video der „Tagesschau“ im Format #kurzerklärt:

https://www.youtube.com/watch?v=9GuC5bG7tZw
Video: Wie wird man heilig gesprochen?

Wer sind die Heiligen?

Von der römisch-katholischen Kirche wurden offiziell über 6.500 Heilige und Selige ernannt. Die genaue Anzahl könnte jedoch sogar höher sein: Da die Ernennung von Heiligen bis in die Zeit nach Christi Geburt zurückreicht und vieles auf alten Übermittlungen beruht, ist die genaue Anzahl ungeklärt.

Die bekanntesten Volksheiligen

„Volksheilige“ sind Heiliggesprochene, die sich unter Gläubigen einer besonderen Beliebtheit erfreuen. Die bekanntesten Volksheiligen sind: 

  • Mutter Teresa von Kalkutta, 
  • die Gottesmutter Maria, 
  • deren Mutter Anna, 
  • der heilige Erzengel Michael, 
  • die heiligen Josef und Franziskus, 
  • die heiligen Antonius der Einsiedler, Jodokus und Antonius von Padua, 
  • die Vierzehn Nothelfer, 
  • die heilige Cäcilia, 
  • der heilige Sebastian, 
  • der heilige Blasius, dessen Gedenktag mit der Spendung des Blasiussegens verbunden ist, 
  • Therese von Lisieux, 
  • Konrad von Parzham und 
  • Pio von Pietrelcina, der vor allem in italienischsprachigen Regionen verehrt wird.

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