Wer sich heute für eine klassische Erd- oder Urnenbestattung entscheidet, für den ist die Grabmalgestaltung in der Regel ein zentrales Anliegen. Zur Grabmalgestaltung gehören die Auswahl des richtigen Grabsteins, dessen Individualisierung und Gestaltung, die Grabumrandung sowie Blumendekorationen, Kränze und Gestecke direkt nach der Beisetzung. Auch die ganzjährige Bepflanzung und das Aufstellen oder Anbringen von Lichtern und Kerzen sind Teil der Grabmalgestaltung.

Viele Angehörige fühlen sich mit dieser Aufgabe zunächst überfordert und wissen nicht genau, wie Sie das Grab gestalten können. In diesem kompakten Überblick zeigen wir Ihnen, welche Gestaltungsmöglichkeiten sich bewährt haben und welche Möglichkeiten es für eine würdevolle Individualisierung von Gräbern gibt.

 

Der Grabstein ‒ passend auswählen und kaufen

Bevor Sie einen Grabstein kaufen, ist es sinnvoll, sich zunächst einen Überblick über die möglichen Grabsteinmaterialien, Formen und auch Farben zu verschaffen. Das geht zum Beispiel mithilfe von einem Grabsteinkatalog oder ganz einfach online, indem Sie einen Grabstein-Konfigurator verwenden, der die Auswahl und individuelle Gestaltung des Grabsteins Schritt für Schritt unterstützt.

Die gebräuchlichsten Materialien für den Grabstein sind Granit, Sandstein und Kalkstein. Daneben gibt es eine ganze Reihe weiterer interessanter Natursteine, die in Farbe, Struktur und Maserung variieren. Klassische Formen für Grabsteine sind zum Beispiel senkrechte Stelen, die auch Denkmal genannt werden.

Grabstelen können symmetrisch oder asymmetrisch gestaltet sein und an der Oberkante kantig, wellig geschwungen oder spitz zulaufend sein. Sie wirken im Vergleich zu aufwendig polierten oder geschliffenen Grabsteinen schlicht und relativ zeitlos. Auch Bruchsteine sind zunehmend beliebt, da sie natürlicher aussehen als traditionelle Grabsteine. Als Alternative zum stehenden Stein bieten sich sowohl für Erdgräber als auch Urnengräber zudem Grabplatten an, die gleichermaßen individuell gestaltet und beschriftet werden können. Für Urnengrabmale können außerdem kleine Kissensteine, Engelsteine, Wiesensteine oder sogenannte Büchersteine zum Einsatz kommen.

Der Steinmetz oder Grabmalgestalter berät Sie über Preise und Qualität der im Grabsteinkatalog aufgelisteten Natursteine.

Grabmalgestaltung für Kindergräber

Wer ein Kindergrab gestalten muss, findet für den Kindergrabstein eine Vielzahl an kindlichen und verspielten Formen wie Sterne, Regenbogen, Blumen und Blumenwiese oder auch Tiermotive wie Schmetterlinge. Eltern von Kindern, die kurz vor, während oder nach der Geburt verstorben sind, entscheiden sich beim Kindergrabstein häufig für das Symbol Stern, um den Status als Sternenkind zu unterstreichen. Andere wiederum wählen lieber eine Umrandung durch Steine für das Kindergrabmal oder einen liegenden Kindergrabstein, eine kleine Grabplatte oder einen Sockel mit individualisierter Bildsprache und Inschrift.

Das Grab gestalten mit schönem Rahmen: die Grabeinfassung

Die Grabumrandung, auch Einfassung genannt, ist natürlich auch bei Gräbern von Erwachsenen eine mögliche Gestaltungsoption, um die Grabstätte ebenerdig oder niedrig einzurahmen: Dazu bieten sich zum Beispiel Natursteine aus Granit, Marmor, Sand- oder Kalkstein an, aber auch Holz, Kunststoff, Metall oder Edelstahl sind mögliche Varianten. Grabeinfassungen runden die Grabmalgestaltung von außen stimmig ab und haben gerade bei schrägen Hanglagen den Vorteil, dass sie die Grabfläche begradigen können und dadurch die Bepflanzung erleichtern. Einige Friedhöfe schreiben die sogenannte Einfriedung des Grabs sogar verbindlich vor.

Gravur und Individualisierung des Grabsteins

Symbole und Schrift auf dem Grabstein geben nicht nur Informationen über den Verstorbenen preis, sie verleihen dem Grabstein auch seine Individualität und seinen besonderen Charakter. Deshalb lassen sich mit Grabinschriften, Ornamenten und Grabverzierungen, meist durch eine Gravur, persönliche Akzente bei der Grabmalgestaltung setzen.

Gern gewählte Grabsteinsymbole sind beispielsweise:

• • Engel

• • Herz

• • aufgeschlagenes Buch

• • Blumen und Bäume

• • Kreuz

Darüber hinaus sind natürlich auch nichtfigürliche Ornamente und Grabverzierungen aus beispielsweise Stein oder Bronze möglich. Die Auswahl möglicher Verzierungen und Ornamente findet man in der Regel im Grabsteinkatalog beim Steinmetz oder Grabmalgestalter, der über mögliche Gestaltungsmotive berät und weitere Tipps für eine individuelle Grabmalgestaltung geben kann.

Gut gewählt: Blumen, Gestecke und Kränze 

Für die Beisetzung sind in der Regel Schnittblumen, gebundene Sträuße, Gestecke und Kränze die richtige Wahl: Als Orientierung bei der Auswahl der Trauerblumen können hier die Vorlieben und Präferenzen des oder der Verstorbenen dienen. Schnittblumen und Blumensträuße stellen Sie am besten in eine Grabvase, damit sie länger frisch bleiben. 

Eine schöne und gern gewählte Idee zur Grabgestaltung ist ein Trauerkranz oder ein Blumengesteck. Auf dem Trauerband oder der Trauerschleife kann ein persönlicher Grußtext aufgedruckt werden. Liegt die Beisetzung einige Zeit zurück, und die Frischblumen und Gestecke sind verwelkt, können Sie mit der regulären Bepflanzung des Grabes beginnen.

Nachhaltige Grabmalgestaltung: Pflanzen für das ganze Jahr

Grabpflanzen sollten nach Möglichkeit eine niedrige Wuchshöhe haben, um den Anforderungen des jeweiligen Friedhofs zu entsprechen und die Sicht auf den Grabstein mittelfristig nicht zu versperren. Wer langfristig und nachhaltig pflanzen will, setzt zudem auf mehrjährige Pflanzen, die frostbeständig sind. Von Vorteil sind außerdem Pflanzen und Blumen mit längerer Blütezeit und eher geringem Pflegeaufwand. Grabpflanzen, die diesen Anforderungen entsprechen, sind beispielsweise winterharte, blühende Bodendecker wie z. B. Sternmoos, Blaukissen, Pfennigkraut, Buschwindröschen, Waldmeister oder Lippenmäulchen.

Für einen schönen und harmonischen Gesamteindruck empfiehlt es sich, Blumen und Pflanzen zu setzen, die in der Farbgebung zueinander kontrastieren, etwa Hellgrün, Dunkelgrün und Violett. Sie können die Pflanzen auch kreisförmig oder herzförmig anordnen. Bei Grabplatten ist in der Regel weniger bis keine Bepflanzung erforderlich.

Bewährte Grabblumen, die Sie je nach Jahreszeit pflanzen können, sind zum Beispiel:

• • Nelken

• • Rosen

• • Chrysanthemen

• • Vergissmeinnicht

• • Lilien

• • Calla

Bei der Auswahl der Pflanzen für die Grabmalgestaltung sollten Sie auch die Bedingungen des Standorts bedenken: Ist dieser eher trocken und konstanter Sonnenbestrahlung ausgesetzt? Dann müssen Sie andere Blumen- und Pflanzenarten wählen als bei halbschattigen und schattigen Standorten, die mehr Feuchtigkeit spenden.

Im Herbst endet für gewöhnlich die Zeit für die Bepflanzung, und das Grabmal wird traditionell zum Totensonntag abgedeckt, z. B. mit Nadelzweigen. Im Frühjahr kann das Grabmal wieder in Form gebracht werden: Entfernen Sie dazu das Laub, und ersetzen Sie abgestorbene Pflanzen durch neue.

Das Grab gestalten mit Lichtern und sonstigen Dekorationen

Für das Erinnerungslicht empfiehlt sich eine Grablaterne mit Kerze. Grabkerzen haben den Vorteil, dass sie auch bei schlechtem Wetter weiterbrennen und nach einer relativ langen Brennzeit von selbst wieder verlöschen. Grundsätzlich ist beim Kauf von Grabkerzen oder Grablichtern auf eine lange Brenndauer und wenig Rußbildung zu achten. Die einfachste und preiswerteste Variante ist wohl die Kerze aus Paraffin. Darüber hinaus gibt es auch Solarkerzen und batteriebetriebene elektrische Kerzen.

Weitere Grabbeigaben mit Dekorationszweck können zum Beispiel sein:

• • Keramikkunst: Figuren und Objekte

• • weiße oder farbige Kieselsteine

• • Rindenmulch (hält Moos und Unkraut fern)

• • dekorative Kugeln und Steine

• • Trauerkränze und Trauerschleifen mit Text

• • Briefe und Gebasteltes von Kindern