Urnenbeisetzung im Garten: Alles Wissenswerte
Möchten Sie für sich oder Ihren Verstorbenen eine Beisetzung in heimischer und vertrauter Umgebung? Vielleicht nahe am eigenen Haus, mit Blick auf den Garten-Teich oder neben dem liebsten Baum der verstorbenen Person? Sie sind nicht allein mit diesem Wunsch.
Doch in Deutschland drängt der Staat bei einem Trauerfall per Gesetz stark in die Privatsphäre. Hier herrscht nach wie vor Friedhofszwang oder auch Friedhofspflicht. Verstorbene müssen letzte Ruhe in offiziellen Gräbern auf einem Friedhof oder in einem Bestattungswald finden.
Gesetzliche Bestimmungen zur Urnenbeisetzung im Garten
In Deutschland regeln die Bestattungsgesetze der einzelnen Bundesländer eindeutig die Friedhofspflicht, auch als Friedhofszwang bekannt. Gemäß der deutschen Rechtsprechung dürfen Verstorbene ausschließlich auf einem Friedhof beigesetzt werden, unabhängig davon, ob es sich um eine klassische Erdbestattung im Sarg oder um eine Feuerbestattung handelt, bei der die Asche in einer Urne beigesetzt wird.
Aber warum besteht diese Friedhofspflicht überhaupt?
Die Friedhofspflicht hat ihren Ursprung in hygienischen Bedenken. Als die Bestattung von Verstorbenen begann, befürchteten die Menschen, dass die Beerdigung von Leichen das Grundwasser kontaminieren oder andere gesundheitliche Risiken mit sich bringen könnte. Als Reaktion darauf legten Gemeinden Friedhöfe außerhalb von Wohngebieten an, wodurch die Beisetzung Verstorbener auf Friedhöfen zu einer allgemeinen Übereinkunft wurde. Erst im Jahr 1934 wurde die Friedhofspflicht offiziell im Feuerbestattungsgesetz gesetzlich verankert.
Heutzutage argumentiert vor allem die Kirche in Deutschland für die Beibehaltung der Friedhofspflicht. Dies dient nicht nur dem Schutz der Bestattungskultur, sondern auch der Aufrechterhaltung des Friedhofs als einen öffentlichen Ort der Trauer, Abschiednahme und Erinnerung. Für Hinterbliebene sind der Besuch des Grabes und das Niederlegen von Blumen oft wichtige Elemente der Trauerarbeit und -bewältigung, insbesondere an besonderen Gedenktagen wie dem Geburtstag oder dem Todestag des Verstorbenen.
Gesetzliche Bestimmungen in europäischen Nachbarländern
In unseren europäischen Nachbarländern gelten bezüglich der Bestattung von Urnen oft weitreichendere Möglichkeiten als in Deutschland. Lockerere Bestattungsgesetze ermöglichen es den Angehörigen, die Asche eines Verstorbenen mit nach Hause zu nehmen und dort auf unterschiedliche Weise zu verwalten. In Ländern wie der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden ist dies ohne besondere Genehmigungen oder Auflagen möglich.
Auch in Österreich ist es prinzipiell möglich, die Urne zu Hause aufzubewahren. Allerdings variieren die Auflagen je nach Bezirk. Interessierte können sich über die spezifischen Regelungen in Österreich informieren, um die rechtlichen Anforderungen für die Aufbewahrung der Urne zu Hause zu verstehen.
Urnenbeisetzung
Eine Urnenbeisetzung ist eine Form der Bestattung, die nach einer Feuerbestattung erfolgt. Dabei wird die Asche des Verstorbenen in einer Urne beigesetzt.
Für eine Urnenbeisetzung ist zunächst eine Feuerbestattung erforderlich. Daher ist es wichtig, bereits zu Lebzeiten eine entsprechende Kremationsverfügung zu verfassen, um den eigenen Wunsch zu dokumentieren. Fehlt eine solche Verfügung, entscheiden die nächsten Angehörigen über die Bestattungsart.
Nach der Kremation wird die Asche in einer Urne zur Beisetzung vorbereitet. Der Ablauf einer Urnenbeisetzung umfasst typischerweise eine Trauerfeier, bei der Abschiedsworte gesprochen werden. Anschließend wird die Urne zur Grabstelle getragen, wo sie in die Erde gelassen wird. Nach der Beisetzung kommt die Trauergemeinde oft zu einem Leichenschmaus zusammen, um gemeinsam zu trauern und zu erinnern.
Doch welche Vorzüge bietet diese traditionelle Form der Bestattung?
- Erinnerungsstätte für Trauerarbeit: Ein Urnengrab dient als Ort der bewussten Trauer und Erinnerung an den Verstorbenen, was die Trauerarbeit erleichtern kann.
- Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten: Es stehen verschiedene Bestattungsformen zur Auswahl, darunter:
- Urnenwahlgrab
- Urnenreihengrab (anonymes Urnengrab)
- Urnengrab mit Grabstein oder Grabstele
- Beisetzung in einem Kolumbarium (Urnenwand)
- Urnen-Waldgrab
- Seebestattung
- Kostenersparnis: Urnengräber sind oft preiswerter als klassische Erdgräber.
- Geringere Folgekosten: Der Pflegeaufwand für ein Urnengrab ist im Vergleich zu einem traditionellen Grab geringer.
- Wahrung der Totenruhe: Die Friedhofspflicht gewährleistet die Ruhe des Verstorbenen und den Respekt vor dem Ort der Bestattung.
Wie tief muss ein Urnengrab sein?
Die Urne wird in der Regel zwischen 80 und 120 Zentimetern unter der Erdoberfläche beigesetzt. Diese Tiefe gewährleistet, dass die Urne sicher verwahrt ist und nicht versehentlich durch normale Gartenarbeiten beschädigt wird.
Grabsteine für Urnengräber
Urnengrabsteine sind speziell für die Kennzeichnung von Urnengräbern entworfene Grabsteine. Sie dienen als Gedenkmal für die Ruhestätte, in der die Asche eines Verstorbenen in einer Urne beigesetzt wurde.
Im Vergleich zu herkömmlichen Grabsteinen, die für Sargbestattungen konzipiert sind, sind Urnengrabsteine typischerweise kleiner und können verschiedene speziell angepasste Formen und Designs aufweisen, um den kompakteren Abmessungen von Urnengräbern gerecht zu werden.
Diese Steine können aus einer Vielzahl von Materialien hergestellt sein, wobei die Materialwahl oft von persönlichen Vorlieben, örtlichen Vorschriften und Budgetüberlegungen abhängt.
Größe: Die Abmessungen der Grabsteine können je nach Friedhofsvorschriften und individuellen Präferenzen variieren.
Pflegeaufwand: Kleinere Urnengrabsteine und Urnengräber erfordern oft weniger Pflege als größere Grabsteine, was langfristig die Unterhaltskosten beeinflussen kann.
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Mögliche Urnengrabsteine und Anlagen
Fazit
Die Möglichkeit einer Urnenbeisetzung im eigenen Garten stellt eine bedeutende und tröstliche Option für viele Menschen dar, insbesondere in Ländern, in denen diese Möglichkeit rechtlich und kulturell akzeptiert ist. Die Möglichkeit, die Asche eines geliebten Menschen im eigenen Garten zu beisetzen, schafft eine enge und persönliche Verbindung zum Verstorbenen und bietet den Hinterbliebenen einen Ort der Erinnerung, des Trostes und der Verbundenheit direkt im vertrauten Umfeld des eigenen Zuhauses.
Auch wenn eine Urnenbeisetzung im eigenen Garten in Deutschland aufgrund der geltenden Gesetze nicht erlaubt ist, stehen denjenigen, die eine persönliche und individuelle Bestattungsform suchen, verschiedene Alternativen zur Verfügung.
Traditionelle Friedhöfe bieten weiterhin eine würdevolle Möglichkeit, Verstorbene zu beerdigen und ihnen zu gedenken.
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