Für die Grabstätten ihrer Ikonen pilgern viele Fans einmal um die Welt. Doch auch innerhalb Deutschlands und Europas finden sich bereits unzählige Gräber von Prominenten und berühmten Personen aus der Zeitgeschichte. Welche das sind, verrät Ihnen dieser kompakte Überblick.

Darüber hinaus haben viele Gräber durch ihre monumentale Größe, Schönheit, ihre ungewöhnliche Architektur oder kulturgeschichtliche Bedeutung weltweite Bekanntheit erlangt. Kennen Sie z. B. die Felsenstadt Petra in Jordanien oder den Unterwasserfriedhof Neptune Memorial Reef in Florida? Und wussten Sie, dass auf dem irakischen Friedhof Wadi as-Salam über fünf Millionen Menschen beerdigt sind? Verschaffen Sie sich jetzt eine Übersicht über die berühmtesten Gräber und Grabstätten in Deutschland, Europa und der Welt.

Berühmte Gräber in Deutschland

Viele Gräber in Deutschland sind durch den Ruhm, die Macht oder die Bedeutung der Verstorbenen zu Pilgerstätten geworden. Allein in der Hauptstadt Berlin finden sich zahlreiche berühmte Gräber bekannter Persönlichkeiten: So findet man z. B. die Grabstätten des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt und der Chansonsängerin und Diva Hildegard Knef auf dem Waldfriedhof Zehlendorf im Südwesten der Stadt. Die bekannte deutsch-amerikanische Sängerin und Hollywoodschauspielerin Marlene Dietrich ist auf dem Friedhof Stubenrauchstraße in Schöneberg beerdigt. Ebenfalls in Berlin-Mitte auf dem Friedhof der Domgemeinde St. Hedwig ruht der „Effi Briest“-Autor Theodor Fontane. Für Literaturfans empfiehlt sich in Berlin außerdem der Besuch des Dorotheenstädtischen Friedhofs in Mitte: Hier liegen neben Bertolt Brecht auch die Schriftstellerikonen Christa Wolf und Heinrich Mann.

Die in Hamburg gelegene Parkanlage Ohlsdorf ist mit knapp 390 Hektar einer der weltweit größten Parkfriedhöfe. Hier liegen u. a. deutsche Prominente wie der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt, der Komiker und Kabarettist Heinz Erhardt, der Jazz- und Popmusiker Roger Cicero, der Nachkriegslyriker Wolfgang Borchert und die Fernsehschauspielerin Inge Meysel.

Wer in München nach den Gräbern von Prominenten sucht, wird z. B. auf dem Friedhof Bogenhausen fündig: Hier liegt der deutsche Regisseur und Filmproduzent Rainer Werner Fassbinder begraben. Etwas weiter in Aufkirchen am Starnberger See liegt der deutsche Filmschauspieler Heinz Rühmann.
Wer über Deutschland hinausblickt, entdeckt bei den europäischen Nachbarn viele weitere berühmte Gräber und Friedhöfe: Wer sich z. B. für jüdische Gräber interessiert, findet in der Altstadt der tschechischen Hauptstadt Prag den Alten Jüdischen Friedhof, dessen Geschichte bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Hier, auf einem der bedeutendsten jüdischen Friedhöfe Europas überhaupt, lässt sich die jüdische Bestattungskultur eindrucksvoll bestaunen: Die über 100.000 Grabstätten reichen bis zu zehn Schichten tief in die Erde.

Berühmte Grabstätten in Europa

Den Wiener Zentralfriedhof besuchen viele aufgrund seiner Jugendstilbauwerke. Überhaupt: Diese Begräbnisstätte ist eine echte Sehenswürdigkeit in Wien. Ihre Besonderheit: Alle Konfessionen sind hier vertreten, ob jüdisch, buddhistisch, islamisch oder katholisch. Klassische Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und Johannes Brahms liegen hier ebenso wie moderne Musikikonen, z. B. Falco und Udo Jürgens.

Im Londoner Stadtteil Camden finden Geschichtsfans auf dem Highgate Cemetery z. B. das Grab des großen Philosophen und Gesellschaftstheoretikers Karl Marx ‒ zusammen mit zahlreichen Mausoleen und architektonisch interessanten Gräbern aus der Zeit der Neugotik.

Der Pariser Friedhof Père Lachaise zieht jährlich mehrere Millionen Besucher an. Das verwundert nicht, immerhin liegen in der Parkanlage berühmte Persönlichkeiten wie der Komponist Frédéric Chopin, die französische Sängerin Edith Piaf und der US-Sänger Jim Morrison von der Rockband The Doors. Die Grabstätte des Letzteren gilt einigen Quellen zufolge sogar als das meistbesuchte Grab der Welt.

Berühmte Friedhöfe und Grabstätten weltweit

Doch nicht nur der Ruhm von Prominenten zieht Besucher zu berühmten Grabstätten. Auch die Kulturgeschichte und die Architektur vieler Gräber und Grabstätten sind oft sehr facettenreich. Zu den wohl berühmtesten und meistbesuchten Grabmälern der Welt gehören:

• Die Felsenstadt Petra (Jordanien) ist ein riesiger Grabtempel aus roten Sandsteinfelsen, gelegen im Südwesten des Landes. Zahlreiche Bauten erzählen hier die Geschichte der Nabatäer und zeigen das Schatzhaus des Pharaos.

• Der Taj Mahal in Agra (Indien) ist ein Palast aus dem 17. Jahrhundert, der nicht nur zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, sondern auch das Wahrzeichen von Indien ist. Er wurde als Mausoleum des Großmoguls Shah Jahan für seine Frau Mumtaz Mahal erbaut.
   

• Die Pyramiden von Gizeh (Ägypten) liegen westlich des Nils: Die rund 4500 Jahre alten Bauwerke gelten als letztes noch erhaltenes der sieben Weltwunder der Antike. Cheops, Chephren und Mykerinos waren Grabstätten für Pharaonen im Alten Ägypten, wobei Mumien und Grabbeigaben nie gefunden wurden.
  
• Die besonders eindrucksvolle Architektur auf dem Friedhof La Recoleta in Buenos Aires (Argentinien) ist definitiv einen Besuch wert und abseits der vielen argentinischen Berühmtheiten, die hier begraben sind, auch ein guter Schauplatz für Film und Fotografie.
• Der Forest Lawn Memorial Park in der US-Stadt Glendale bei Los Angeles (Kalifornien, USA) beherbergt das Grab von Michael Jackson. Obzwar dieses auf privatem Gelände liegt und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, bekommt man hier zumindest andere VIP-Gräber zu sehen.
• Der Unterwasserfriedhof Neptune Memorial Reef in Florida (USA) ist eine Friedhofsstadt mit künstlich angelegtem Korallenriff, interessanten Statuen und Plätzen: Hier wurden die Urnen unter Wasser beigesetzt, weshalb ein Besuch nur per Tauchgang möglich ist.
• Als größter Friedhof der Welt gilt vielen Quellen zufolge der Friedhof Wadi as-Salam im Irak: Über fünf Millionen Menschen sind hier seit dem 7. Jahrhundert begraben worden. Die Erklärung zum UNESCO-Weltkulturerbe steht noch aus.
• Ebenfalls in Ägypten, in der Nähe von Luxor, befindet sich das Tal der Könige: Neben den Totentempeln der Pharaonen Ramses, des II. und III., liegt hier auch die altägyptische Pharaonin Hatschepsut.

Weitere überaus ungewöhnliche und berühmte Gräber weltweit sind z. B. die Bienenkorbgräber im Oman, das Thrakergrab bei Mezek in Bulgarien, die peruanischen Grabtürme von Sillustani und das Gur-Emir-Mausoleum in Samarkand, Usbekistan. Letzteres besticht vor allem durch die Schönheit seiner blauen Kuppeln und ist die Ruhestätte eines großen usbekischen Herrschers und seiner Familie.