Steinmetz versus Steinbildhauer: Der Unterschied zwischen einem Steinmetz und einem Steinbildhauer liegt im Wesentlichen in der funktionalen bzw. künstlerischen Ausrichtung des Berufs. Wir erklären im Überblick, welche Aufgaben damit verbunden sind und in welchen Branchen Steinmetze und Steinbildhauer jeweils arbeiten.

Auf den ersten Blick erscheinen sie ähnlich: Die Berufsbilder von Steinmetz und Steinbildhauer drehen sich beide im Kern um die Bearbeitung von Stein. Dennoch gibt es wesentliche Unterschiede zwischen den beiden Berufen. Wir erklären, was Sie über den Beruf des Steinmetzes und den Beruf des Steinbildhauers wissen müssen – und erleichtern Ihnen so die Entscheidungsfindung, wenn Sie z.B. überlegen, eine Ausbildung zum Steinmetz anzufangen. In diesem Ratgeber beleuchten wir auch, welche Aufgaben die zwei Berufe jeweils haben und in welchen Branchen sie zu finden sind.


Der Steinmetz im Porträt: Aufgaben & Co.


Steinmetzarbeit ist ein traditionelles und zugleich abwechslungsreiches Handwerk. Ob Granit, Sandstein, Schiefer oder Marmor – es gibt zahlreiche Typen von Natursteinen, die Steinmetze für unterschiedliche Zwecke bearbeiten können. Im Kern verfolgt die Arbeit dabei jedoch einen funktionalen Zweck. So sind viele Steinmetze z.B. in der Baubranche tätig und bereiten Natursteine für deren Verwendung in unterschiedlichen baulichen Projekten vor.

Zu den wichtigsten Aufgaben eines Steinmetzes gehören – neben der grundsätzlichen Bearbeitung von Naturstein – die Anfertigung und Gestaltung von Grabsteinen, die Herstellung und Montage von Treppenstufen und Bodenbelägen, die Arbeit an den Fassaden von Häusern und Denkmälern sowie auch die Restaurierung von historischen Gebäuden und Skulpturen aus Stein.

Wie und wo Steinmetze arbeiten

Steinmetze müssen überaus präzise arbeiten: Restauriert ein Steinmetz beispielsweise ein Denkmal, muss er dessen ursprünglichen Originalzustand detailgetreu wiederherstellen. Da viele historische Gebäude eine Natursteinfassade besitzen, werden Steinmetze mit deren akribischer Pflege und Instandhaltung beauftragt. Branchen, in denen Steinmetze tätig werden können, sind somit der Denkmalschutz sowie öffentliche und private Restaurierungsprojekte.

Darüber hinaus können Steinmetze aber auch im Bestattungswesen arbeiten. In einem Steinmetzbetrieb, den sie selbst gründen oder in dem sie sich anstellen lassen, fertigen sie Grabsteine für private Kunden oder Partnerbetriebe an. Hier müssen Steinmetze bei ihrer Arbeit vor allem die Wünsche der Angehörigen von Verstorbenen berücksichtigen, wenn sie die Gedenksteine individuell gestalten und beschriften.

Weitere Branchen, in denen Steinmetze tätig sein können, sind das Baugewerbe, Natursteinbetriebe und sogar in Steinbrüchen, wo sie bei der Gewinnung von Stein oder der späteren Bearbeitung des Steins benötigt werden. In baulichen Projekten sind Steinmetze überwiegend mit der Herstellung und Bearbeitung von Böden, Fassaden und Treppen beschäftigt. In Natursteinbetrieben besteht die Tätigkeit vor allem aus handwerklicher Fertigung.


Im Unterschied dazu: Der Beruf des Steinbildhauers

Wer Steinbildhauer wird, ergreift dagegen einen künstlerisch geprägten Beruf. Steinbildhauer spezialisieren sich bei der Steinbearbeitung auf die bildhauerische Komponente. Sie sind daher in erster Linie vor allem Künstler, die aus Stein Ornamente, Reliefs oder ganze Skulpturen erschaffen. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt somit – anders als beim Steinmetz – auf der kreativen und ästhetischen Gestaltung des Natursteins.

Entsprechend sind auch die Aufgaben eines Steinbildhauers anders gelagert und stark von einer künstlerischen Ausrichtung geprägt: Die Figuren und Kunstwerke, die ein Steinbildhauer fertigt, können sowohl abstrakter Natur als auch realitätsgetreu sein. Ebenso kann es sein, dass Steinbildhauer für die Fertigung von kunstvollen Dekorationen an Bauwerken, Fassaden und Denkmälern beauftragt werden. Dazu gehören z.B. Reliefs und Ornamentik.

Ähnlich verhält es sich bei der Restaurierung: Auch hier liegt der Fokus des Steinbildhauers auf den künstlerischen Elementen, z.B. an alten Skulpturen oder ornamental gestalteten Teile historischer Bauwerke. Die Arbeit eines Steinbildhauers erfordert über die genaue Planung hinaus auch das Anfertigen von Entwürfen und Modellen. Daher arbeiten sie oftmals eng mit Architekten und ihren Auftraggebern zusammen.

Diese Branchen sind für Steinbildhauer interessant

Als Steinbildhauer kann man sich in allen Bereichen der Kunst um eine Anstellung oder freiberufliche Mitarbeit bewerben, so z.B. in Kunsthandwerkbetrieben und Galerien, bei privaten Sammlern oder öffentlichen Stiftungen und Einrichtungen. Auch der Denkmalschutz und die Restaurierung sind gute Adressen, um als Steinbildhauer eine Arbeit zu finden. In der Architektur können Steinbildhauer ebenfalls tätig werden, indem sie bei der Gestaltung von Räumen und Fassaden unterstützen.

Steinmetz versus Steinbildhauer: Beide Berufe im Vergleich

Steinmetz und Steinbildhauer sind beide Berufe, die sich mit der Bearbeitung von Stein befassen. Während sich Steinmetze dabei auf die funktionalen Aspekte in Bauprojekten oder bei der Grabsteinherstellung konzentrieren, verfolgen Steinbildhauer einen künstlerischen Ansatz und werden für Skulpturen und Verzierungen eingesetzt.

Daher sind Steinmetze überwiegend in Bauprojekten und Steinmetzbetrieben tätig, während Steinbildhauer ihr Arbeitsumfeld zumeist in Ateliers und Werkstätten haben. Entsprechend sind auch die Ausbildungen ausgerichtet: beim Beruf des Steinmetzes auf die handwerkliche und technische Tätigkeit, beim künstlerischen Beruf des Steinbildhauers auf Aspekte wie Zeichnen und Modellerstellung.

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