Ein Grab aussuchen: Bedeutung der Grabwahl
Die Grabstätte hat für Hinterbliebene eine tiefe Bedeutung. Hier können sie dem Verstorbenen nahe sein, Erinnerungen pflegen und ihren Gedanken freien Lauf lassen. Das Grab dient nicht nur als stiller Rückzugsort für die Trauer, sondern auch als vertraulicher Ort, um sich unbeobachtet Rat zu holen oder das Herz zu erleichtern, insbesondere bei dem Menschen, der zu Lebzeiten der wichtigste Vertraute war.
Daher spielt die Wahl der Grabstätte eine zentrale und zutiefst emotionale Rolle im Leben der Hinterbliebenen. Die Bedeutung dieses Moments reicht weit über die bloße Bestimmung eines physischen Ortes für die letzte Ruhe hinaus; die Grabwahl wird auch zu einem Ausdruck der Liebe und der Erinnerung an den Verstorbenen.
In diesem Artikel informieren wir Sie darüber, welche Möglichkeiten Sie bei der Auswahl einer Grabstelle haben und wie Sie beim Wunsch, über die Grabstelle entscheiden zu dürfen, am besten vorgehen.
Erd- oder Feuerbestattung
Bei der Abschiednahme stehen meist zwei Bestattungsformen im Vordergrund:
Die Erdbestattung, bei der der Verstorbene im Sarg beigesetzt wird, und die Feuerbestattung. In vielen Fällen ist der persönliche Wille des Verstorbenen ausschlaggebend für diese Entscheidung. Dennoch ist es – zumindest zu einem gewissen Punkt – wichtig, dass auch die Hinterbliebenen mit diesem Wunsch einverstanden sind und ihn gut verarbeiten können.
Insbesondere dann, wenn sich der Verstorbene für eine Bestattungsform entschieden hat, die von den engsten Angehörigen schwer zu akzeptieren ist, ist es ratsam, vor einer endgültigen Entscheidung das Gespräch mit einem erfahrenen Bestatter oder einem Seelsorger zu suchen. In dieser einfühlsamen Beratung können mögliche Bedenken und Fragen geklärt werden, um eine stimmige und respektvolle Abschiedszeremonie für alle zu ermöglichen.
Grab aussuchen
Neben der Wahl der Beisetzungsart und des Beisetzungsortes sollte auch ein besonderes Augenmerk auf mögliche Ruhestätten in einem Grab gelegt werden. Hierbei wird zwischen verschiedenen Grabarten unterschieden, speziell bei der Erdbestattung im Sarg.
Einzelgrab
Ein Einzelgrab ermöglicht die Erdbestattung im Sarg.
Abbildung: Urnen– und Einzelgrabanlage
Familiengrab
Falls die Absicht besteht, mehrere Familienmitglieder nebeneinander oder übereinander beizusetzen, bietet sich die Möglichkeit, statt eines Einzelgrabs ein Familiengrab zu erwerben. Erfahren Sie hier, welche Arten von Familiengräber es gibt und wer in Familiengräbern überhaupt bestattet werden darf.
Wahlgrab
Wie es der Name bereits verrät, bietet das Wahlgrab eine einzigartige Möglichkeit: Sie können aktiv und bewusst den Ort der letzten Ruhe auswählen. Dies ist insbesondere bei Familien von besonderer Relevanz, da Wahlgräber oft als Familiengräber genutzt werden.
Ein weiterer Vorteil von Wahlgräbern liegt in der Möglichkeit, neben Särgen auch Urnen beizusetzen. Diese Flexibilität passt sich den individuellen Wünschen und Vorstellungen der Verstorbenen und ihrer Familien an.
Reihengrab
Reihengräber stellen eine kostengünstige Option unter den Erdbestattungen dar, jedoch gehen mit dieser Wahl gewisse Einschränkungen einher. Hier werfen wir einen Blick auf die Nutzung und die Vor- und Nachteile dieser Grabform.
Nutzung eines Reihengrabes
Ein Reihengrab, stets ein Einzelgrab, bietet wenig Spielraum für die persönliche Auswahl des Beisetzungsortes. Der Verstorbene wird im nächsten freien Grab einer Grabreihe beigesetzt. Diese Form der Bestattung ist die wirtschaftlichste unter den Erdbestattungen.
Vor- und Nachteile eines Reihengrabes
Der klare Vorteil eines Reihengrabes liegt in den geringeren Kosten. Der Pflegeaufwand ist ebenfalls reduziert. Allerdings hat diese Grabform auch Nachteile.
Die Grabstelle kann nicht verlängert werden, was eine langfristige Nutzung über Generationen hinweg ausschließt.
Praktische Schritte bei der Grabwahl
Es ist durchaus sinnvoll, im Familienkreis einige essenzielle Fragen zu klären und diese im Anschluss mit uns, Ihrem Steinmetz vor Ort oder der Friedhofsverwaltung zu besprechen:
Beisetzungsort und Grabart: Existieren spezifische Wünsche des Verstorbenen bezüglich des Beisetzungsorts oder der Grabart?
Familienbesuche am Grab: Welche Familienmitglieder legen besonderen Wert auf regelmäßige Grabbesuche und können sie diese problemlos durchführen?
Wünsche des Verstorbenen vs. Hinterbliebene: Falls die Wünsche des Verstorbenen im Konflikt mit den Vorstellungen der Hinterbliebenen stehen, wie könnte ein Kompromiss gefunden werden?
Nutzung bereits vorhandener Grabstelle: Besteht die Möglichkeit und der Wunsch, eine bereits existierende Grabstelle zu nutzen?
Erweiterung der Grabstelle: Besteht der Wunsch, die gewählte Grabstelle zukünftig für weitere verstorbene Familienmitglieder zu nutzen?
Verantwortlichkeit für Grabpflege: Ist die Option zur Grabpflege gewünscht, und wenn ja, wer wird diese Verantwortung übernehmen?
Kulturelle und religiöse Anforderungen: Gibt es besondere Anforderungen an das Grab, die mit der kulturellen und/oder religiösen Herkunft zusammenhängen?
Finanzielle Überlegungen: Welche finanziellen Möglichkeiten stehen zur Verfügung? Neben den einmaligen (Friedhofs-)Gebühren sind auch Kosten für die Grabeinfassung, den Grabstein und die langfristige Grabpflege zu berücksichtigen.
In dieser Betrachtung wird klar, dass die Entscheidung für eine Grabstätte nicht nur eine logistische Angelegenheit ist, sondern auch von sehr persönlichen Präferenzen des Verstorbenen oder seiner hinterbliebenen Familie abhängt.
Mit der Entscheidung für eine Grabstelle wird ein Ort geschaffen, der nicht nur den Verstorbenen repräsentiert, sondern im Idealfall auch den Bedürfnissen der Hinterbliebenen gerecht werden sollte.
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